Köln | Weiberfastnacht in Köln ist nicht nur „Sunnesching“, sondern hat auch massive Schattenseiten. Nicht nur dass die Feiern etwa im Kwartier Lateng immer mehr zu Müllparties verkommen, auch die Kölner Polizei und Ordnungsbehörden hatten viel zu tun, darunter Messerstechereien und sogar ein versuchtes Tötungsdelikt.

Feiern im Müll, in den Zonen ohne Glasverbot

Die ernüchternden Zahlen

In Köln wurden 100 Personen in Gewahrsam genommen und 16 vorläufig festgenommen. 178 Strafanzeigen in der Mehrzahl wegen Körperverletzungsdelikten, trüben die Bilanz. Dazu kamen 198 Platzverweise und 23 mal wird wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Dazu gesellen sich acht Raubdelikte.

Messerstechereien in Köln

Am Friesenplatz gerieten ein 21 und 24-Jähriger Mann aneinander. Im Verlauf der Auseinandersetzung zog der 21-Jährige ein Messer und verletzte sein Gegenüber schwer. Der 24-Jährige wurde schwer verletzt. Der 21-jährige Messerstecher wurde von Polizeibeamten auf Höhe der Maastrichter Straße nach seiner Flucht vom Tatort festgenommen.

Am Aachener Weiher wurde ebenfalls ein Mann durch eine Messerattacke verletzt und musste in eine Klinik eingeliefert werden. Er erlitt eine Schnittverletzung an der Hand. Der Täter ging nach der Tat einfach wieder tanzen und wurde dort von Beamten festgenommen. Er hatte noch das für die Tat verwendete Messer bei seiner Festnahme bei sich.

Versuchtes Tötungsdelikt in Leverkusen-Opladen

Nach einer Schlägerei vor einer Gaststätte in Leverkusen-Opladen, die von der Polizei zunächst geschlichtet wurde und zu der eine Strafanzeige gefertigt worden sei, wurden zwei Männer auf dem Heimweg von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen. Ein 26-jähriger Mann musste notoperiert werden, auch sein 23 Jahre alter Begleiter wurde verletzt. Der Täter soll 25 Jahre alt sein und nach der Tat mit einem Auto geflohen sein. Die Polizei wertet den Angriff als versuchtes Tötungsdelikt.

Weibliche Wildpinkler mit neuem Konzept


Die Damen haben ein neues unschönes Konzept zum wildpinkeln: Mantel oder Rettungsfolie vorgehalten und dann Hauseingänge oder Nischen als Toilette benutzen

Der Ordnungsdienst der Stadt Köln zog ebenfalls Bilanz. Man sei wieder gegen das Urinieren in der Öffentlichkeit vorgegangen heißt es von der Stadt und man zählt 210 Knöllchen, die man sowohl gegen Männer wie Frauen verteilt habe. Damit dürfte man nur einen minimalsten Bruchteil der Wildpinkler erwischt haben. Auch Jugendliche die Tabak oder Alkohol konsumierten wurden zur Ordnung gerufen, die Zahl derer, die man erwischte lag unter 100. Das Feiern ohne Glas in den Verbotszonen der Altstadt oder rund um den Zülpicher Platz sei aufgegangen. Allerdings berichten Feiernde, dass gerade im Kwartier Lateng wieder mehr Glas auf der Straße lag.

Autor: Andi Goral
Foto: Festnahme am Ferkulum vor dem Jan und Griet Zug