Jerusalem, Berlin, Rom, London, Jakarta, Köln, Washington, Zossen/Potsdam | aktualisiert | Unsere Nachrichtenreise begann mit den Weihnachtsfeierlichkeiten 2012 im Heiligen Land haben die am 24.12. schon gegen Mittag angefangen hatten, streifen die Christmette in Rom, beschäftigen sich mit Temperaturmessungen in München und Freiburg, dem Segen des Papstes „Urbi et Orbi“, einer Weihnachtsamnestie in Indonesien und der Frage warum US-Präsident Obama seinen Weihnachtsurlaub auf Hawai unterbrochen hat und wo David Beckham am liebsten feiert.

1. Weihnachtstag:

US-Präsident Obama bricht Weihnachtsurlaub wegen Budgetstreit ab

US-Präsident Barack Obama wird aufgrund des anhaltenden Haushaltsstreits mit den Republikaner bereits am Mittwoch aus seinem Weihnachtsurlaub von Hawaii nach Washington zurückkehren. Das teilte das Weiße Haus mit. Am Donnerstag soll der Kongress wieder zusammentreten. Obamas Demokraten müssen sich mit den Republikanern bis Silvester auf einen Etat einigen, ansonsten treten in den USA automatisch umfangreiche Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Höhe von über 600 Milliarden Dollar in Kraft. Wirtschaftsexperten fürchten, dass dies in den USA zu einer erneuten Rezession führen könnte. Während Obama die Abgaben für Einkommen ab 400.000 Dollar erhöhen will, lehnen konservative Republikaner jegliche Steuererhöhungen ab.

Indonesien: Weihnachtsamnestie für christliche Häftlinge

In Indonesien, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt, dürfen sich tausende christliche Gefangene über eine speziell an sie gerichtete „Weihnachtsamnestie“ freuen. Die indonesische Regierung reduzierte die Haftzeit für fast 6.500 Gefangene christlichen Glaubens, über 100 davon wurden sofort freigelassen. Das Ausmaß der Strafreduzierung hänge von der bereits abgesessenen Haftzeit ab, teilte das Justizministerium am ersten Weihnachtsfeiertag mit. In Indonesien sitzen derzeit über 150.000 Menschen im Gefängnis, die Haftanstalten gelten als völlig überfüllt. Sie sind nach offiziellen Angaben nur für bis zu 100.000 Personen ausgelegt.

David Beckham verbringt Weihnachten am liebsten in England

Fußballstar David Beckham verbringt die Feiertage am liebsten mit seiner Familie in seiner Heimat England. „Ich stelle mir Weihnachten als Zeit mit der Familie vor. Victoria und ich wollen, dass unsere Kinder eine englische Erziehung bekommen, daher ist mir das immer sehr wichtig“, erklärte der 37-jährige Fußballer. Beckham ist seit 1999 mit dem Ex-Spice-Girl Victoria Beckham verheiratet. Das Paar hat drei Söhne. Obwohl der Fußballspieler gerne Zeit in seinem Heimatland verbringt, werde er Los Angeles nach eigener Aussage immer als sein Zuhause ansehen. Beckham spielte von 2007 bis zuletzt für das Team LA Galaxy.

Papst Benedikt XVI. spendet Segen „Urbi et Orbi“

Papst Benedikt XVI. hat am ersten Weihnachtsfeiertag auf dem Petersplatz in Rom den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ gespendet. Zehntausende Gläubige verfolgten die Zeremonie auf dem Platz vor dem Petersdom. Zudem verlas das Oberhaupt der katholischen Kirche Weihnachtsgrüße in mehr als 60 Sprachen. Der Segen „Urbi et Orbi“ ist eine der bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche und geht auf die antiken Römer zurück. Bereits am Heiligen Abend hatten im Petersdom Tausende Gläubigen die Christmette gefeiert. In seiner Predigt forderte Papst Benedikt XVI. dabei die Rückbesinnung auf Gott.

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Heilig Abend:

Christmette: Papst Benedikt fordert Rückbesinnung auf Gott

Papst Benedikt XVI. hat bei der Christmette im Petersdom eine Rückbesinnung auf Gott angemahnt. „Je schneller wir uns bewegen können, je zeitsparender unsere Geräte werden, desto weniger Zeit haben wir“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei der Zeremonie in Rom vor rund 10.000 Gläubigen. Zugleich rief der Papst die Konfliktparteien im Nahen Osten zum Frieden auf.

„Beten wir darum, dass Israelis und Palästinenser im Frieden des einen Gottes und in Freiheit ihr Leben entfalten können. Beten wir auch für die umliegenden Länder, für den Libanon, für Syrien, den Irak und so fort: dass dort Friede werde“, so Benedikt XVI. Die Christmette im Petersdom bildete den Auftakt für die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan. Am Mittag des ersten Weihnachtsfeiertages spendet der Papst den Segen „Urbi et Orbi“.

Krefeld: Rentnerin mit Hammer fast getötet

Eine 82 Jahre alte Frau aus Krefeld ist am Heiligabend beinahe mit einem Hammer getötet worden. Ein Nachbar soll die Rentnerin mehrmals auf den Kopf und ins Gesicht geschlagen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten. Der 74-Jährige sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft und bestreitet die Tat. Er soll versucht haben, aus der Wohnung der Frau eine Geldkassette zu entwenden. Die Polizei geht von Habgier aus. Nachbarn hatten am Montagabend Hilferufe gehört und die Rettungskräfte alarmiert. Trotz schwerer Kopfverletzungen konnte die 82-Jährige noch vor dem Transport ins Krankenhaus Angaben zum Täter machen. Der leicht alkoholisierte Mann wurde daraufhin unverzüglich festgenommen. Zusammen mit persönlichen Gegenständen der Frau wurde der Hammer in einer Stofftasche in einer Mülltonne gefunden. Nach einer Operation liegt die Seniorin im Krankenhaus.

Brandenburg: Mann attackiert Reisenden in Regionalexpress mit Hammer

In Brandenburg ist ein 26-jähriger Mann am Heiligabend in einem Regionalexpress aus dem Nichts von einem 51-Jährigen mit einem Hammer attackiert und schwer verletzt worden. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Dienstag in Potsdam mit. Die Tat ereignete sich in der Nähe von Rangsdorf im Landkreis Teltow-Fläming. Dort war der 51-Jährige in den Zug gestiegen und hatte sich zunächst in das Abteil des späteren Opfers gesetzt. Gegen 18:30 Uhr attackierte der Mann dann plötzlich den 26-Jährigen und schlug ihm mit dem Hammer auf den Kopf. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, soll sich aber nicht in Lebensgefahr befinden. Der Angreifer wurde in eine Psychiatrie eingeliefert, gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen versuchten Totschlags. Täter und Opfer sollen sich nicht gekannt haben.

Niedersachsen: Streit zwischen zwei Männern endet an Heiligabend tödlich

Ein Streit zwischen zwei Männern ist an Heiligabend in Hannover tödlich zu Ende gegangen. Nach bisherigen Erkenntnissen waren ein 48-Jähriger und ein 28-Jähriger in einem Hinterhof aufeinandergetroffen und in Streit geraten. In dessen Folge stach der 28-Jährige offenbar mehrfach auf den Älteren ein. Dieser flüchtete sich noch schwerverletzt auf die Straße und brach dort zusammen. Ein Anwohner alarmierte die Rettungskräfte. Das noch kurze Zeit ansprechbare Opfer verstarb im Beisein des Notarztes vor Ort. Umfangreiche Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen führten etwa eine Stunde nach der Tat zur Festnahme des 28 Jahre alten Tatverdächtigen.

Uni München misst über 20 Grad an Heiligabend

An der Universität München sind am Montagmittag über 20 Grad gemessen worden. Die Wetterstation der Universität registrierte um 12:42 Uhr einen Wert von 20,7 Grad. Ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes sah diesen Wert kritisch, der DWD maß in der bayrischen Landeshauptstadt gleichzeitig nur Werte um etwa 15 bis 16 Grad.

EKD-Ratsvorsitzender Schneider warnt vor Gewalt im Namen Gottes

Mit Blick auf die aktuellen Krisenherde in der Welt hat sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, gegen menschliche Absolutheitsansprüche und Gewalt im Namen Gottes gewandt. Dies führe letztendlich immer zur Unterdrückung der Freiheit, sagte Schneider am Montag laut Redemanuskript in seiner Weihnachtspredigt in der Düsseldorfer Johanneskirche.

Nur zu oft hinterließen Absolutheitsansprüche von Menschen eine „Blutspur“ und würden mit Terror und Gewalt durchgesetzt. Dies zeige beispielsweise die Gewalt im Nahen Osten. Auch die US-Waffenlobby und die „Verherrlichung der eigenen Wehrhaftigkeit“ mache dies deutlich.

„Noch immer und immer wieder neu dünken sich Menschen im Besitz von absoluter Wahrheit und Gotteskenntnis“, sagte Schneider. Zudem gingen Menschen im Namen dieser angeblichen Wahrheit über Leichen und ermächtigten sich mit dem Verweis auf Gottes Wort zu Terror und Gewalt. „Kein anderer Mensch kann und darf sich im Besitz der absoluten Wahrheit und Erkenntnis wähnen – und auch keine Religion oder Kirche im Besitz der absoluten Erkenntnis Gottes.“

Christen feiern Weihnachten im Heiligen Land

In Jerusalem hat am Mittag die traditionelle Prozession unter Leitung des lateinischen Patriarchen Twal nach Bethlehem begonnen. Musiker in Uniformen mit Trommeln, Trompeten, Hörnern und Dudelsäcken waren unterwegs. Zweieinhalb Stunden braucht der Patriarch für den Weg bis zur Geburtskirche, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Dort sangen am Nachmittag Chöre aus vielen verschiedenen Ländern Weihnachtslieder auf dem Krippenplatz. Hunderte Pilger und Touristen versammelten sich vor Ort.

Weihnachtsansprache: Gauck fordert mehr Solidarität und Mut

Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürger in seiner Weihnachtsansprache zu mehr Solidarität und Mut aufgerufen. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander, der Klimawandel erfordert ebenso neue Antworten wie eine alternde Gesellschaft. Sorge bereitet uns auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben“, sagte Gauck laut vorab veröffentlichtem Redetext.

Die Finanzkrise habe Deutschland laut Gauck gut gemeistert. „Verglichen mit anderen Europäern geht es den meisten von uns wirtschaftlich gut, ja sogar sehr gut. Zudem ist Deutschland politisch stabil. Radikale Parteien haben nicht davon profitiert, dass ein Teil der Menschen verunsichert ist“, so der Bundespräsident in seiner ersten Weihnachtsansprache. Die Rede wird am Dienstag nach der „Tagesschau“ ausgestrahlt.

Die Redaktion von report-k.de wünscht allen Leserinnen und Lesern einen besinnlichen Heiligen Abend.

Autor: ag, dts, dapd