Bis Ende 2026 gibt es wegen der Bauarbeiten Sperrungen auf der Mülheimer Brücke. Foto: Eppinger

Köln Im Süden der Mülheimer Brücke sind die rechtsrheinische Rampe sowie die Deichbrücke bereits verschwunden. Aktuell sind die aufwendigen Arbeiten für das Fundament des neuen Brückenbauwerks, das mit Hunderten Bohrpfählen gesichert werden muss, in vollem Gange. Der Abbruch und der Neubau laufen dabei vom Süden in Richtung Norden.

Eine Erhaltung der rechtsrheinischen Rampe und der Deichbrücke, die beide 1929 in Betrieb genommen worden sind, war wegen des maroden Zustands nicht möglich. Dagegen können die Brückenabschnitte wie die Strombrücke über dem Rhein und Teile der Flutbrücke, die nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1951 wieder als Neubau in Betrieb genommen wurden, erhalten und saniert werden. Gearbeitet wird in verschiedenen Bauphasen, wobei sich der erste Abschnitt der Arbeiten gerade dem Ende zuneigt.

Aktuell werden die Fundamente für die neuen rechtsrheinischen Brückenteile gebaut. Foto: Eppinger

Aktuell wird dafür die komplette südliche Fahrbahn inklusive des südlichen Rad- und Fußgängerwegs gesperrt. Dort werden im Moment unter anderem die 42 südlichen “Hängeseile” ersetzt. Auch der Bereich für Fußgänger und Radfahrer wird von 2,90 auf vier Meter deutlich verbreitert.

Die Bauphase 2 beginnt am Rosenmontag im kommenden Jahr und wird weitreichende Folgen für den Stadtbahn- und den Individualverkehr auf der Mülheimer Brücke mit sich bringen. Das hängt damit zusammen, dass die Gleisanlage auf der Strombrücke als auch auf der Flutbrücke in einem deutlich schlechteren Zustand ist, als von den Planern vorab angenommen wurde.

Dort müssen die von Korrosion stark in Leidenschaft gezogenen Deckbleche ersetzt werden. Dafür wird die komplette Infrastruktur der Gleise zurückgebaut, um die alten Bauteile zu entfernen, und durch neue Bauteile zu ersetzen. Insgesamt verläuft die Gleisanlage auf der gesamten Brückenanlage über eine Länge von etwa einem Kilometer.

Ab dem 2. April können die Stadtbahnen die Mülheimer Brücke nicht mehr befahren. Foto: Eppinger

Für die aufwendigen Arbeiten muss ein deutlich breiterer Baustellenbereich eingerichtet werden, sodass die Fahrspur in Fahrtrichtung Mülheim für die gesamte Bauphase neun Monate lang gesperrt werden muss. Der Verkehr wird hier bis zum 14. November über die Zoobrücke umgeleitet.

Gesperrt wird vom 2. April bis zum 7. November die Brücke zudem für die Stadtbahnen der Linien 13 und 18. Hier richtet die KVB für die sieben Monate einen Schienenersatzverkehr ein. Erreichbar in der Wiener Platz zudem mit den Bahnen der Linie 4. Für die Fußgänger und Radfahrer sowie für den Individualverkehr in Richtung Riehl wird es dagegen keine Änderungen geben.

Die gesamte Brückenkonstruktion muss saniert werden. Foto: Eppinger

Die zweite Bauphase selbst gliedert sich in drei Teilabschnitte. Beim ersten (12. Februar bis 1. April) werden unter anderem Montagehilfskonstruktionen errichtet, die später der Austausch der Deckbleche erleichtern sollen. Im zweiten Abschnitt (2. April bis 7. November) werden die kaputten Fahrbahndeckbleche ausgetauscht. Außerdem wird in diesem Zeitraum der Überbau im Stadtbahnbereich auf der Deichbrücke und der rechtsrheinischen Rampe abgebrochen und neu gebaut. Im dritten Bauabschnitt (8. bis 14. November) werden die Hilfskonstruktionen für die Montage wieder zurückgebaut.

Insgesamt gibt es bei der Instandsetzung der Mülheimer Brücke vier Bauphasen. Bei der dritten bleibt die Südseite weiter für den Individualverkehr gesperrt. Dieser wird dann in Bauphase 4 wieder geöffnet, dafür wird dann auf der Nordseite gearbeitet. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2026 andauern. Dann folgen noch Restarbeiten. Die Brücke ist aber wieder komplett befahrbar.

Am vergangenen Freitag und Samstag waren die Anlieger der Mülheimer Brücke dazu eingeladen worden, sich die Arbeiten bei Baustellenrundgängen selbst anzuschauen und sich diese von den Experten genau erläutern zu lassen. 700 Plätze wurden insgesamt für die 45-minütigen Führungen angeboten. Das Interesse am Einblick in das Bauprojekt, das bereits seit Jahren andauert, war laut Stadt sehr groß.