Die Preisträgerinnen und -preisträger des 14. Kölner Kulturpreises von links nach rechts: "Mein Vater war König David": Lara Pietjou, Dorothea Förtsch und Daniel Schüßler, Programmleiterin des Vereins Kulturbunker Köln-Mülheim Sevgi Demirkaya, Gründer des CircusDanceFestivals Tim Behren, Intendant des Kölner Schauspielhauses Stefan Bachmann. 14. Mai 2024 | Foto: as

Köln | Der 14. Kölner Kulturpreis wurde gestern Abend, am 14. Mai 2024, im Comedia Theater in Köln überreicht. Die Kulturmanagerin des Jahres und der Ehrenpreis waren schon zuvor bekannt gegeben worden. Der Kölner Kulturrat verlieh an diesem Abend auch die Preise der zwei Kategorien „Kulturereignis des Jahres 2023“ und „Junge Initiativen“.

„Junge Initiativen“

Diese Kategorie gibt es seit 2016 und für das Jahr 2023 erhielt das CircusDanceFestival die Auszeichnung. Das Festival will den zeitgenössischen Zirkus als Kunstform sichtbar machen und in Deutschland etablieren. Das CircusDanceFestival wurde 2019 durch die Kompanie Overhead Project, als Kölner Modellinstitution im Rahmen von Tanzpakt Stadt-Land-Bund, gegründet. Es findet vom 16. bis 20 Mai 2024 wieder in Köln-Riehl statt.

Außerdem nominiert waren „And She Was Like: Bäm!“, eine queer-feministische Initiative, sowie die Theodor Wonja Michael Bibliothek, die erste Schwarze Bibliothek in NRW, deren Fokus auf der Sichtbarmachung Schwarzer Kultur und Perspektiven liegt.

Kulturereignis des Jahres 2023

Dieser Preis wurde durch ein Voting von Leserinnen und Lesern des Kölner Stadt-Anzeigers und der Kölnischen Rundschau vergeben. „Mein Vater war König David“ gewann. Das Stück, eine Koproduktion von Analog Theater, Orangerie Theater im Volksgarten, dem NS-Dokumentationszentrum Köln und der studiobühneköln, basiert auf der Familiengeschichte eines Mitglieds der Gruppe, Lara Pietjou. Es verhandelt Themen wie Identität, Zugehörigkeit sowie Familie und stellt Fragen nach der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute.

Neben „Mein Vater war König David“ war die Veranstaltungsreihe „verbrannt & verbannt“ zur Erinnerung an die Bücherverbrennung durch die Nazis vom Verein EL-DE-Haus nominiert. Außerdem war „Nimm Platz – Kultur am Neumarkt“ nominiert: ein Projekt, das den Kölner Neumarkt für einen Sommermonat von einem Ort des Übergangs zu einem der Begegnung und Kultur durch unterschiedliche Veranstaltungen werden ließ.

Kulturmanagerin des Jahres und Ehrenpreis

Sevgi Demirkaya, Programmleiterin des Vereins Kulturbunker Köln-Mülheim, erhielt den Preis für die „Kulturmanagerin des Jahres 2023“. Stefan Bachmann, Intendant des Kölner Schauspielhauses, erhielt den Ehrenpreis des Kölner Kulturpreises, der seit 2011 verliehen wird. Beide standen schon vorab fest. Report-k berichtete: www.report-k.de/kritik-an-2-vergaben-des-koelner-kulturpreis-wird-laut/.

Am Abend der Preisverleihung äußerte sich der Vorsitzende des Kölner Kulturrats, Bruno Wenn, knapp direkt zu der laut gewordenen Kritik an der Entscheidung des Kulturrats für die Verleihung dieser zwei Preise: Die Kritik werde ernst genommen, der Dialog und Austausch werde gesucht, Antisemitismus dürfe keinen Platz in der Kultur haben. Bürgermeister Dr. Ralph Elster bedauerte die Irritationen wichtiger Institutionen durch Antisemitismus-Vorwürfe und äußerte sich froh darüber, dass diese entkräftet worden seien.

Der Kölner Kulturpreis

Der Preis für die Gewinnerinnen und Gewinner ist ein Silbertablett von Gereon Krebber. Die Silbertabletts sind Unikate einer Viererreihe, die das „Spiel von Kunst und Kultur humorvoll“ aufgreifen, heißt es in der Beschreibung des Preises. Die Preise der Kategorien „Kulturmanager des Jahres“, „Junge Initiativen“ und „Kulturereignis des Jahres“ sind mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.

Der Kölner Kulturrat, der Institutionen und Fördervereine des Kölner Kulturbereichs vereint, verleiht den Kölner Kulturpreis seit 2010. Mit diesem Preis will der Kölner Kulturrat herausragende Leistungen und wegweisende Entwicklungen der Kultur in Köln würdigen.

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