Symbolbild

Köln | Die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK Köln) hat ihre Frühjahrskonjunkturumfrage 2024 am heutigen 8. Mai 2024 vorgestellt. Die Wirtschaftslage in Köln und der Region ist seit dem Herbst 2023 eingetrübt und kommt in der Bewertung der aktuellen Lage nicht vom Fleck. Dabei gibt es nach Sektoren Unterschiede in der Beurteilung.

Der Gesamtblick auf Köln und die Region

Industrie und Handel sind die Sektoren mit der negativeren Einschätzung ihrer Lage, während der Dienstleistungssektor die Lage eher mit gut bewertet. 2400 Fragebögen sandte die IHK Köln aus und erhielt 667 zurück, die sie auswertete. Die Umfrage fand zwischen dem 3. und dem 18. April 2024 statt.  Der Konjunkturklimaindex verharrt bei 89 Punkten. 29 Prozent geben ihre Geschäftslage mit gut an, 47 Prozent mit befriedigend und 24 Prozent sprechen von einer schlechten Lage. 35 Prozent der Unternehmen fürchten sogar eine Verschlechterung ihrer geschäftlichen Lage und nur 10 Prozent glauben an eine Verbesserung. Das spiegelt sich in den Investitionen wider: 35 Prozent wollen weniger investieren und bei denen die Geld in die Hand nehmen wollen geschieht dies aus der Motivation Ersatzbedarf oder Rationalisierung heraus. Das sind zumindest die beiden Top-Punkte.

Arbeitsmarkt

Auf den Arbeitsmarkt dürfte die schlechte Konjunktur sich erst einmal nicht drastisch auswirken, da 60 Prozent der Unternehmen an ihrem Personalbestand festhalten wollen. Aber es werden nur 15 Prozent, wenn überhaupt, neue Mitarbeitende einstellen. Das ist insofern interessant als die Unternehmen den Fachkräftemangel nach wie vor als höchstes Risiko angeben, gefolgt von der Industrienachfrage. Die Energiepreis liegen auf Platz drei, gefolgt von den Arbeitskosten und auf Platz 5 rangieren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Liquidität

Zwar befürchtet nur eine geringe Zahl an Unternehmen die Insolvenz aber seit 2022 erreicht der Wert der Unternehmen mit Liquiditätsengpässen den höchsten Wert mit 20 Prozent. 59 Prozent der Unternehmen sehen ihre Finanzlage als unproblematisch an. 

Die Sektoren

Die Industrie liegt im Konjunkturtal und erwartet nicht wirklich eine Verbesserung der Lage bei gesunkener Kapazitätsauslastung. Aber die Exporterwartungen steigen während sich die Beschäftigungsaussichten verschlechterten. Es ist nicht mit einer signifikanten Veränderung im Industriesektor zu rechnen, da die Auftragseingänge auch in dieser Umfrage der IHK Köln sanken.

Dem Baugewerbe geht es weiter schlecht und die Lage im Hochbau und Wohnungsbau bleibt angespannt. Besonders die Erwartungen haben sich noch einmal deutlich verschlechtert und kennen nur eine Richtung: nach unten. Immerhin wollen viele Unternehmen ihr Personal binden.

Im Maschinenbau ist die Lage gut und die Unternehmen sind zu 85 Prozent ausgelastet, bei stabiler Finanzlage. Der Großhandel blickt weiter pessimistisch in die Zukunft und knapp jedes dritte Unternehmen gibt eine schlechte Lage an. Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Einzelhandel ab. Hier auffallend. Nur 5 Prozent der Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Dem Verkehrsgewerbe geht es gut, den Vorleistungsgüterproduzenten, also den Unternehmen die Erzeugnisse herstellen, die für den Produktionsprozess bestimmt sind, schlecht und sie kämpfen mit sinkenden Auftragseingängen.

In der Gesundheitswirtschaft wollen nur 4 Prozent der Unternehmen ihr Personal reduzieren, dafür aber mehr investieren und die Bewertung der Lage ist gut. Die Informationswirtschaft liegt stabil im neutralen Bereich und das dürfte sich nicht wirklich ändern.

Die Entwicklung in Köln

31 Prozent der Kölner Unternehmen sieht ihre Lage als gut an und nur 19 Prozent als schlecht und hier gibt es keinen rosigen Hoffnungsschimmer für die Entwicklung der kommenden 12 Monate. Die Stimmung bleibt negativ. Die Unternehmen wollen weniger investieren. In einem unterscheiden sich die Kölner Unternehmen, sie ranken bei den Risiken den Faktor wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen auf Platz 3 und damit höher ein, als der Wert bei der Gesamtumfrage.