Ein Mann auf einem E-Roller fährt in der Kölner Innenstadt am 17. Januar 2024 durch das dichte Schneetreiben. Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Köln | LIVEBERICHT | Seit kurz nach 7 Uhr fahren in Köln wieder die Busse der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Deren Betrieb war gestern gegen 19 Uhr eingestellt worden. Probleme im Verkehr gibt es vor allem auf den Autobahnen mit teilweise Staus über 10 Kilometern Länge. Die Schulen bleiben am heutigen Donnerstag geschlossen. Die Lage am Donnerstagmorgen.

Bundesligaspiel Mainz gegen Union abgesagt  

14.57 Uhr > Das für Freitagabend geplante Bundesligaspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen Union Berlin ist kurzfristig abgesagt worden. Hintergrund seien witterungsbedingte Sicherheitsrisiken für die Zuschauer vor Ort, teilten die Mainzer am Donnerstag mit. Die Partie werde „auf einen späteren Zeitpunkt“ verschoben.

Konkret sorgte starke Eisbildung auf den Unterrängen der Mainzer Arena, insbesondere im Stehplatzbereich, sowie auf den Anreisewegen für die Absage. Die Entscheidung sei in Absprache mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sowie Union Berlin getroffen worden, hieß es. Ein Nachholtermin stand zunächst noch nicht fest – er soll aber „zeitnah“ von der DFL festgelegt werden. Alle Tickets für die Partie behalten ihre Gültigkeit.

550 Fahrzeuge von Straßen.NRW im Räum- und Streueinsatz

14.40 Uhr > Der Wintereinbruch in NRW hält auch die 56 Straßenmeistereien des Landes NRW auf Trab. Rund 550 Fahrzeuge seien heute im Einsatz, so das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. NRW Verkehrsminister Oliver Krischer, Grüne, besuchte heute die Straßenmeisterei Weilerswist. In NRW fielen in den letzten Stunden zwischen 45 und 15 Zentimeter Neuschnee. Die höchsten Schneehöhen wurden in der Eifel verzeichnet. Der Minister verspricht, dass alle Straßen geräumt seien und auch die Radwege im Lauf des heutigen Tages von Schnee und Eis befreit seien. Straßen.NRW unterhält aktuell 128 Hallen in denen 80.000 Tonnen Streusalz gelagert werden. Und es gibt im Zentrallager eine salzige Reserve: 20.000 Tonnen. In NRW werde mit angefeuchtetem Streusalz gearbeitet, weil dieses besser an der Fahrbahn anhafte und nicht so schnell verweht werden könne. Daher sei der Salzverbrauch geringer.

Über 60 Verkehrsunfälle im Rhein-Erft-Kreis

11.48 Uhr > Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis zieht eine erste Bilanz ihrer Wintereinsätze. In 65 Fällen führten witterungsbedingte Verkehrsunfälle zu Einsätzen der Beamten. Bei zwei Verkehrsunfällen wurden Menschen leicht verletzt.

Gegen 22 Uhr kam der Fahrer (19) eines BMW in Kerpen-Horrem von der Fahrbahn ab und erfasste drei Fußgänger (19, 20, 21). Nach ersten Erkenntnissen befuhr der 19-Jährige die Hauptstraße aus Richtung Bergheim kommend in Richtung Türnich. In Höhe der Hausnummer 354 sei der Wagen auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern geraten und auf den Gehweg am linken Fahrbahnrand geprallt. Der Rettungsdienst brachte die drei Leichtverletzten in Krankenhäuser.

Bei einem Alleinunfall in Wesseling wurden der Fahrer (42) eines BMW und sein Beifahrer (20) leicht verletzt. Nach ersten Erkenntnissen war der 42-Jährige gegen Mitternacht auf der Rodenkirchener Straße in Richtung Wesseling unterwegs. Im Einmündungsbereich zur Gutenbergstraße sei das Fahrzeug von der Fahrbahn abgekommen und habe sich überschlagen. Der Rettungsdienst brachte die beiden Leichtverletzten in Krankenhäuser.

Die Busse der KVB

9.00 Uhr > Seit 9 Uhr konnten die Busse auf fast allen Strecken wieder fahren.

8.00 Uhr > Seit kurz nach 7 Uhr rollten die ersten Busse aus dem Betriebshof Nord der KVB. Es werden die Linien bedient, die gefahrlos befahren werden können. Also dort, wo die Straßen geräumt und gestreut sind. Dies sei aber noch nicht im gesamten Stadtgebiet der Fall. Etwa in Poll und im Kölner Norden seien Fahrbahnen nach wie vor vereist, so die KVB. Damit könnten noch nicht alle Linien bedient werden. Die KVB rechnet damit, dass es noch einige Stunden dauern werde bis ein Linienbetrieb nach Fahrplan möglich wird. Das Mobilitätsunternehmen stellte gestern Abend um 19 Uhr den Busbetrieb vollständig ein. Der Grund: Neun Busse waren verunglückt. Dabei sei es aber nur zu Sachschäden gekommen.

Die Stadtbahnen fahren regulär und deren Betrieb wurde nicht eingestellt. Am Mittwochnachmittag mussten lediglich die Stadtbahnlinien 13 und 18 wegen einer Weichenstörung für eine knappe Stunde getrennt werden. Am Abend gab es eine Entgleisung in Longerich. Dort mussten die Linien 12 und 15 vorübergehend getrennt werden.

Auch in anderen Städten und Kreisen kam es zu Problemen im Busverkehr, darunter in Aachen, Düren, dem Oberbergischen Kreis oder Olpe.

Winterdienst der AWB in Köln – Verzögerungen bei der Müllabholung

Die aktuelle Wettervorhersage für Köln prognostiziert weiterhin niedrige Temperaturen und Glättegefahr. Die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) setzen setzt seit 4 Uhr insgesamt rund 670 Einsatzkräfte in 150 Fahrzeugen ein.

Aufgrund der aktuellen Wetterlage könne es laut der AWB zu zeitlichen Verzögerungen bei der Leerung der Abfallbehälter kommen kann. Das kann dazu führen, dass heute Tonnen stehen bleiben und erst morgen geleert werden. In Ausnahmefällen erfolgt die Leerung erst beim regulären Folgetermin. Hierbei werden auch Nebenabfälle mitgenommen.

Der Individualverkehr in der Kölner Innenstadt

Es komme zu witterungsbedingten Unfällen im gesamten Stadtgebiet Köln, so eine Sprecherin der Kölner Polizeibehörde gegenüber report-K. Ihre Kollegen seien im Einsatz. Größere Unfälle oder Unfälle bei denen Menschen schwer verletzt wurden, seien aktuell nicht bekannt. Auch eine Bilanz könne nicht gezogen werden, dazu sei es zu früh. Aber eine Häufung von Unfällen sei feststellbar.

Auf den Autobahnen ging teilweise nichts mehr

Auf den Autobahnen rund um Köln und der Region ist ebenfalls die Polizeibehörde Köln zuständig. Auch hier sei es zu vielen Verkehrsunfällen gekommen, so die Sprecherin gegenüber report-K. Einen Schwerpunkt bilde die Bundesautobahn A3 in Fahrtrichtung Süden also nach Rheinland-Pfalz. Dort stockt aktuell der Verkehr in Richtung Köln zwischen Neuwied und dem Kreuz Bonn/Siegburg auf einer Länge von mehr als 20 Kilometern. Es dauert mehr als 45 Minuten den Streckenabschnitt zu passieren. In Gegenrichtung nach Frankfurt müssen 30 Minuten mehr eingeplant werden. In der Nacht kam der Verkehr zwischen Bad Honnef/Linz und Neustadt/Wied teilweise vollständig zum Erliegen und die Menschen in den Fahrzeugen mussten mit Decken versorgt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die A4 rund um das Kreuz Aachen. Vor allem an den Auffahrten mit leichten Steigungen blieben immer wieder Lkw hängen oder stellten sich quer. Zwischen Düren und Aachen/Laurensberg sind aktuell 20 Kilometer stockender Verkehr. Auch hier gilt es mindestens 30 Minuten mehr einzuplanen. Zwischen dem Kreuz Kerpen und dem Kreuz Köln-West gab es einen Unfall. Dort staut und stockt der Verkehr auf einer Länge von 10 Kilometern.

Auf der A61 zwischen Swisstal und dem Dreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler staut sich der Verkehr auf einer Länge von 20 Kilometern in beiden Richtungen. Hier dauert es mindestens 45 Minuten länger.

Schule in Köln abgesagt

Die Bezirksregierung Köln setzte für den heutigen Donnerstag den Präsenzunterricht an Schulen in folgenden Städten und Kreisen aus:

· Stadt Aachen
· Stadt Bonn
· Stadt Köln
· Städteregion Aachen
· Kreis Düren
· Kreis Euskirchen
· Oberbergischer Kreis
· Rhein-Erft-Kreis
· Rheinisch-Bergischer Kreis
· Rhein-Sieg-Kreis

Die Lehrkräfte mussten in die Schulen und denen wurde freigestellt Distanzunterricht anzubieten.

Wetterlage bleibt angespannt

Die Wetterlage in mehreren Teilen Deutschlands bleibt angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in der Nacht zu Donnerstag erneut vor Glatteis im Südwesten Deutschlands. Betroffen sind Teile des Saarlandes, von Rheinland-Pfalz und von Südhessen.

Es komme zu erheblichen Auswirkungen auf die Infrastruktur, so der DWD. Ein „massiver“ Eisansatz an Gegenständen, auf Straßen und in der Vegetation sei möglich, zudem bestehe Eisbruchgefahr. Auf zahlreichen Straßen ist mit Staus zu rechnen, zuletzt wurden zudem unter anderem am Frankfurter Flughafen mehrere Flüge annulliert.

Im aktuellen Warnlagebericht des Wetterdiensts heißt es, dass es am Donnerstag zunächst vom Saarland über den Odenwald bis nach Nordostbayern noch teils unwetterartigen Glatteisregen geben werde. Zudem komme es zunächst in der Mitte, im Tagesverlauf auch im Süden zu „teils markanten Schneefällen“.

Hintergrund ist eine scharfe Luftmassengrenze, die die Mitte des Landes erreicht hat. Sie trennt kalte Luft im Norden von sehr milder Meeresluft im Süden und verlagert sich am Donnerstag als Kaltfront südwärts.

Polizei im Rhein-Sieg-Kreis mit erster Wetterbilanz

Die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis meldet insgesamt 35 Unfälle, die im Zusammenhang mit dem Wintereinbruch am gestrigen Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag stehen. Bei zwei Unfällen wurden Personen leicht verletzt. Unter anderem war eine Frau mit ihrem Fahrzeug in Troisdorf gegen einen Ampelmast gerutscht und beschädigte diesen so, dass die Ampel nicht mehr funktionstüchtig ist. Insgesamt sei bei den Unfällen ein Sachschaden von rund 100.000 Euro entstanden.

| Mit Material von dts nachrichtenagentur |