Köln | aktualisiert | Unter dem Titel „Wir sind Charlie – Für Freiheit und Vielfalt“ ruft das Bündnis „Köln stellt sich quer“ für Mittwoch, 14. Januar 2015 zu einer Trauerkundgebung vor dem EL-DE-Haus am Appellhof auf. Ursprünglich war eine Mahnwache vor dem Kölner Dom vorgesehen. Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ hat zu einer Gegendemonstration gegen „Kögida“ aufgerufen, das ebenfalls am Mittwoch einen zweiten „Spaziergang“ durch Köln plant.

Die Menschen in Köln sollen, so das Bündnis, „einen Platz haben, an dem sie ihre Trauer und Solidarität bekunden können mit den Opfern des perfiden Anschlags auf Charlie Hebdo, den Opfern der Geiselnahme im jüdischen  Supermarkt im Westen von Paris und den beiden ermordeten Polizisten.“

Entschieden verurteile man „die Instrumentalisierung der Verbrechen in Paris durch rechte und neonazistische Gruppierungen, denen es nicht um Trauer mit den Opfern geht, sondern um Hass gegen Minderheiten und um die Spaltung der Gesellschaft.“, so das Bündnis weiter.

Vorbehaltlich einer Absprachen mit dem Polizei-Präsidium war seitens „Köln stellt sich quer“ ursprünglich eine Mahnwache vor dem Dom mit anschließendem Trauergang durch die Kölner Innenstadt geplant.

Abschlusskundgebung mit musikalischer Umrahmung und Kulturbeiträgen

Als einziger Redner soll nach Angaben des Bündnisses der in Köln lebende Schriftsteller Dr. Navid Kermani sein. Für sein literarisches Werk erhielt er bedeutende Auszeichnungen, so den Hannah Arendt-Preis, den Kleist-Preis oder den Joseph-Breitbach-Preis. Seine Rede im Deutschen Bundestag am 23. Mai 2014 anlässlich des 65. Jahrestages des Grundgesetzes wurde von der Universität Tübingen jüngst zur „Rede des Jahres“ gewählt.

„Köln stellt sich quer“ ruft Kölnerinnen und Kölner auf, sich an der Trauerkundgebung zu beteiligen sowie Schilder und Kleintransparente mit „Wir sind Charlie – Für Frieden und Vielfalt“ mitzubringen.

Parallel-Veranstaltung von „Kögida“

Parallel zur Veranstaltung von „Köln stellt sich quer“ soll ab 18:30 Uhr eine Veranstaltung des „Pegida“-Ablegers „Kögida“ stattfinden. Anmelderin des „Spaziergangs“ von „Kögida“ am Mittwoch ist die Privatverson Sonja P. aus Leverkusen, die nach Angaben von Markus Wiener von der als rechtsextrem geltenden Pro NRW weder Mitglied von Pro Köln noch Pro NRW sei.

Bündnis „Köln gegen Rechts“ ruft zur „Kögida“-Gegendemonstration auf

Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ hat zu zu einer Gegendemonstration gegen den geplanten Kögida-„Spaziergang“ am Mittwoch aufgerufen. Man wolle damit „ein kraftvolles Zeichen setzen gegen Terror und Rassismus“ und  „für die Solidarität mit den Opfern des Attentats und ihren Angehörigen in Paris“, so das Bündnis in seinem Aufruf. An welchen Plätzen genau „Köln gegen Rechts“ demonstrieren wird, ist noch nicht klar. Das Bündnis hat laut eigener Angaben über 20 Plätze in der Kölner Innenstadt angemeldet, wohl auch, um eine Versammlung von „Kögida“ im Zentrum zu verhindern. Es solle erst im Laufe des Montags entschieden werden, welche Plätze man bekomme, so „Köln gegen Rechts“.

Autor: dd
Foto: Gegendemonstranten zur ersten „Kögida“ in Köln-Deutz.