Heinsberg | Die Zahl der Coronavirusinfektionen in NRW ist sprunghaft angestiegen. Im Kreis Heinsberg seien am Abend 14 neue Fälle bestätigt worden, teilten der Kreis Heinsberg und das Gesundheitsministerium NRW mit. Die Zahl der bestätigten CoVid19-Fälle im Kreis Heinsberg habe sich damit auf 20 erhöht.

Alle Erkrankten seien krank nach Hause entlassen worden, weil eine stationäre Behandlung aufgrund des Verlaufs nicht notwendig sei, hieß es. Die Erkrankten wohnen vorwiegend in der Gemeinde Gangelt. Eine erkrankte Person, die auch im Gangelter Karneval aktiv war, lebt in der Städteregion Aachen.

Die Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte im Kreis Heinsberg wollen Abstriche auf Coronavirus-Befall weiter nur bei Patienten mit hohem Fieber durchführen. „Bitte setzen Sie sich, wenn Sie Fieber haben, telefonisch mit ihrem Hausarzt in Verbindung und sprechen Sie das weitere Vorgehen ab“, hieß es in der Mitteilung. Man solle nicht unangemeldet in Arztpraxen oder in ein Krankenhaus gehen.

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Deutsche Bahn ergreift Maßnahmen wegen Coronavirus

Die Deutsche Bahn ergreift erste Maßnahmen wegen der Coronavirus-Krise. Reisende in die vom Coronavirus betroffenen Gebiete in Italien können ihren Fahrschein kostenfrei erstatten lassen, gleiches gilt ab sofort für Reisende mit einer Fahrkarte des DB Fernverkehrs, bei denen der konkrete Reiseanlass aufgrund des Coronavirus entfällt, so die Bahn. Als Beispiel nennt der Konzern die offizielle Absage einer Messe, eines Konzerts oder Sport-Events.

Die kostenfreie Erstattung gelte auch für den Fall, dass ein gebuchtes Hotel im Zielort unter Quarantäne stehe. Die Deutsche Bahn habe sich „auf eine drohende Ausbreitung von Covid-19 in Deutschland umfassend vorbereitet“. Bei einem von Behörden festgestellten Corona-Verdacht in einem Zug soll der betroffene Bereich gesperrt und nach der Fahrt professionell gereinigt und desinfiziert werden, so die Bahn.

„Die Fahrgäste werden durch das Zugpersonal informiert, dass sie ihre Kontaktdaten hinterlegen sollen, um von den Behörden im Bedarfsfall kontaktiert werden zu können.“ Unter der Telefonnummer 0800-5141514 wurde dafür eine Hotline eingerichtet.

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Alle in Bayern behandelten Coronavirus-Patienten geheilt

Alle 14 in Bayern behandelten Coronavirus-Patienten sind geheilt. Mittlerweile sei auch der letzte Fall aus der München-Klinik Schwabing entlassen worden, teilte das Bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bis zum Nachmittag habe es keine neuen bestätigten Coronavirus-Fälle im Freistaat gegeben.

Ende Januar hatte Bayern den ersten deutschen Coronavirus-Patienten gemeldet. Der arbeitet beim Automobilzulieferer Webasto, wo er sich bei einer Schulung durch eine Mitarbeiterin aus China angesteckt hatte. Auch die weiteren Fälle ließen sich darauf zurückführen.

Reisende aus Risikogebieten wurden am Donnerstag vom Bayerischen Gesundheitsministerium aufgefordert, zu Hause zu bleiben, wenn innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen oder Durchfall aufträten. Man solle sich telefonisch mit der Hausarztpraxis in Verbindung setzen, alle nicht notwendigen Kontakte sollten vermieden werden.

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Hannover Messe wegen Coronavirus auf der Kippe

Das Coronavirus gefährdet nun auch die Hannover Messe. Das „Handelsblatt“ schreibt, eine Entscheidung, ob die Hannover Messe stattfinden soll oder nicht, werde Mitte März getroffen. Partnerland in diesem Jahr ist Indonesien.

Das Risiko bei einer solch großen Industriemesse mit Vertretern und Ausstellern auch aus vom Coronavirus betroffenen Regionen und mit über 200.000 erwarteten Besuchern sei nicht kalkulierbar, hieß es aus Regierungskreisen. Die Veranstalter der Hannover Messe selbst wollen sich mit der Entscheidung über eine mögliche Verschiebung der weltgrößten Industrieschau wegen des neuartigen Coronavirus noch Zeit lassen. Man stimme sich mit den Gesundheitsbehörden, dem Beirat der Aussteller und Verbänden ab, teilte die Deutsche Messe AG mit.

„Alle Teilnehmer sind sich einig, dass es zum jetzigen Zeitpunkt zu früh ist, um über eine Verschiebung der Hannover Messe zu entscheiden“, hieß es. Die Ausbreitung des Erregers und die Verschiebung anderer Messen machten aber deutlich, „dass sich die Situation tagtäglich ändern kann“. Mitte März wolle man die Lage dann erneut bewerten.

Auch bei der in der nächsten Woche stattfindenden Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin gibt es Überlegungen für eine Absage. Bundesinnenminister Horst Seehofer verwies auf den am Freitag tagenden Krisenstab der Bundesregierung, der eine feste Empfehlung abgeben soll. Auch erste große Unternehmen wie RWE sagen mit Verweis auf das Coronavirus kleine und große Veranstaltungen ab, die nicht unbedingt geschäftsnotwendig sind.

Autor: dts