Köln | Heute führte die Polizei Köln eine groß angelegte Aktion gegen Drogen-Dealer rund um den Kölner Dom durch. Schwerpunkt der Aktion war dabei der Weltjugendtagsweg vom Dom zum Rheinufer. In diesem Zusammenhang gab es laut Angaben der Polizei auch mehrere Wohnungsdurchsuchungen und Verhaftungen, insgesamt rund 50 Kilogramm Marihuana wurden sichergestellt.

„Viele Kölnerinnen und Kölner haben natürlich festgestellt, dass es hier eine offene Drogenszene gibt, die sich mit Marihuana befasst.“, so Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers. Bereits seit Spätsommer 2014 hat die Polizei Köln am Weltjugendtagsweg intensive Maßnahmen durchgeführt, sowohl offen als auch verdeckt. Dabei wurden laut Albers auch Händler observiert, um so an deren Hintermänner zu gelangen.

Dies sei nun gelungen, so der Polizeipräsident weiter. „Wir haben ein großes Netz ausleuchten können, das weit über Köln hinausgeht.“, so Albers. Dazu zählten auch Städte wie Mönchengladbach, Dortmund, Bochum, Berlin. Die Polizei habe die Wege, auf denen die Droge ihren Weg nach Köln finde auskundschaften können.

50 Kilogramm Marihuana sichergestellt

Am heutigen Morgen führte die Polizei auch im Rahmen der Maßnahme gezielte Durchsuchungen und Festnahmen durchgeführt. Im gesamten Verfahren wurden rund 50 Kilogramm Marihuana sichergestellt, so Albers weiter, was einem Verkaufswert von annähernd einer halben Million Euro entspreche. Ebenfalls wurden rund 25 Personen festgenommen, die nun laut Albers auch teilweise in Haft sitzen. „Das zeigt, dass es eine sehr klare Struktur gibt, die Handel im großen Stil betreibt“, so der Polizeipräsident. Überwiegend finde dieser Handel durch Personen aus Guinea statt. Die Händlerebene sitze gar nicht unbedingt in Köln, so Albers. Auch die Kleinhändlerebene kommt laut Polizei größtenteils nicht aus Köln, sondern werde gezielt hier in angemieteten Wohnungen untergebracht.

Erhöhte Polizei-Präsenz

Nun will man seitens der Polizei in eine sogenannte „offene Phase“ über, in der man erhöhte Präsenz rund um den Bereich unterhalb der Philharmonie zeigt. So wolle man alles tun, damit sich diese Szene nicht weiter an diesem prominenten Ort verfestigen könne. „Uns ist dabei sehr wohl klar, dass das auch zu Verdrängungseffekten führen wird“, so Albers. Diese nehme man jedoch insofern in Kauf, als dass man hier nachsetzen werde und anderenorts ebenfalls stärker Präsenz zeigen wolle.

„Ich gehe davon aus, dass diese Maßnahmen auch von der Stadt mitgetragen und unterstützt werden“, so Albers. Im letzten Jahr habe es eine Debatte darüber gegeben, bei der Maßnahmen dieser Art und deren Legitimität in Zweifel gezogen worden seien, so der Polizeipräsident weiter. „Das ist keine Unterstützung, aber ich gehe davon aus, dass sich das inzwischen erheblich verändert hat“, so die Einschätzung Albers in Bezug auf die aktuell durchgeführten Maßnahmen. 

Autor: Daniel Deininger
Foto: Polizeibeamte patrouillieren entlang des Weltjugendtagwegs zwischen Dom/Philharmonie und dem Rheinufer.