Köln | Die Kölner Polizei räumt aktuell das besetzte Haus im Kartäuserwall. Das Haus wurde besetzt, nachdem eine Familie, die dort 27 Jahre wohnte das Haus nach einer Räumungsklage verlassen musste [report-K berichtete]. Die Räumung verlief friedlich, so Polizeisprecher Weber. Jörg Detjen, Linke, findet die Art und Weise wie der Besitzer mit den Hausbesetzern umgegangen sei „schäbig“. Dieser habe, so Detjen, bis gestern mit den Hausbesetzern verhandelt, aber am Montag sei mit der Polizei schon die Räumung am heutigen Morgen abgesprochen worden.

Die Polizei, so deren Sprecher Weber, habe sich um 7:15 Uhr Zugang zu dem Haus verschafft. Dort habe man 10 Besetzer und Besetzerinnen angetroffen. Diese verliesen ruhig und unter Polizeibegleitung das Haus. Sympathisanten begleiteten die Räumung, wie etwa bei Kalle nicht. Die Räumung sei völlig friedlich verlaufen, so Weber. Die Besetzer haben für das Haus und den direkten Bereich davor einen Platzverweis erhalten. Der Hausbesitzer, eine Immobilienverwaltung aus Arnsberg, habe Strafanzeige gestellt, für die sich die Besetzer jetzt auch verantworten müssen.

Den Besetzern wurde nach Diskussion ein Zeitfenster von 30 Minuten eingeräumt in dem sie ihre persönlichen Sachen mitnehmen können. Denn der Hausbesitzer scheint sich der Sache sehr sicher gewesen zu sein. Nur kurz nach der Räumung erschienen mehrere Handwerksunternehmen vor dem Haus, die nach erfolgter Räumung damit beginnen werden, das Haus ab- und einzureissen und die Versorgungsleitungen zu kappen. Sie werden das Haus unbewohnbar machen.

Jörg Detjen von der Linken im Kölner Stadtrat kritisiert die Art und Weise der Räumung. So habe nach Auskunft der Besetzer der Eigentümer des Hauses bis gestern mit diesen verhandelt, aber schon die Räumung seit Montag geplant.

Autor: Andi Goral