Das neue Przewalskipferd-Fohlen im Kölner Zoo. | Foto: Rolf Schlosser

Köln | In einer frühlingshaften Freudenmeldung verkündet der Kölner Zoo die Geburt eines männlichen Przewalskipferd-Fohlens in der vergangenen Woche. Die stolze Mutter des Fohlens ist die 16-jährige „Luca“, die bereits ihr fünftes Jungtier zur Welt gebracht hat. Der Vater des Fohlens, „Vandan“, wurde 2017 im Zoo in Prag geboren und lebt seit vier Jahren als Zuchthengst im Kölner Zoo im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP).

Mit der Geburt des Fohlens umfasst die Herde nun insgesamt sieben Tiere. Besucherinnen und Besucher des Zoos haben die Möglichkeit, den Wildpferdnachwuchs besonders gut von den Terrassen und Anlagen des „Chiperman’s“-Imbisses zu beobachten. Dieses Spiel-, Genuss- und Relax-Areal wurde 2023 eröffnet und bietet Strandkörbe und Holzwellenliegen für die Besucher.

Przewalskipferde sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „stark gefährdet“ gelistet, und Zoos wie der Kölner Zoo spielen eine wichtige Rolle beim Erhalt dieser bedrohten Wildpferdeart. Die Biologen des Kölner Zoos haben Pionierarbeit als „Artenretter“ geleistet, indem sie das Erhaltungsprogramm für die Przewalskipferde über mehr als 30 Jahre hinweg koordiniert haben. Dank ihrer Bemühungen konnten neue Bestände im riesigen Reservat Hortobagy in der ungarischen Puszta sowie vollkommen freilebende Wildbestände in der Mongolei und China aufgebaut werden.

Zur Biologie der Przewalskipferde

In der Wildbahn verlassen beide Geschlechter die Geburtsgruppe im Alter von ein bis zwei Jahren. Junghengste und von stärkeren Konkurrenten abgelöste Haremshengste bilden Junggesellengruppen. Darüber hinaus kommen auch einzeln lebende Hengste vor. Im Alter von fünf bis sieben Jahren versuchen sie, eine Stute im Kampf mit Haremshengsten zu übernehmen oder aber mit umherziehenden Jungstuten eine neue Gruppe zu bilden.

 Die Streifgebiete der Gruppen überlappen sich, es werden keine Territorien verteidigt. Wesentliche Bestandteile dieser Streifgebiete sind ausreichend Grasnahrung und permanente Wasserstellen. Auch im Rahmen des EEPs werden Junghengste nach ein bis zwei Jahren in einer Hengstgruppe untergebracht, wo sie im Kampfspiel die geschlechtstypischen Verhaltensweisen einüben können. Jungstuten werden vielfach ebenfalls für einige Jahre in Stutenherden untergebracht.

agr