Köln | aktualisiert | In einem sozialen Netzwerk hat „Pegida NRW“ zu einer Veranstaltung am kommenden Samstag aufgerufen [report-K berichtete]. Das Aktionsbündnis „Köln gegen Rechts“ mobilisiert zu einer Gegenkundgebung am kommenden Samstag 9. Januar um 12 Uhr auf den Breslauer Platz. Die Kölner Polizei hat beide Demonstrationen bestätigt. „Pegida NRW“ hat eine Kundgebung mit 1.000 Personen angemeldet.

„Pegida NRW“ wird unter anderem von Rechtspopulisten wie „Pro NRW“ unterstützt. „Köln gegen Rechts“ äußert die Sorge, dass es nun wie bei der „Hogesa“-Veranstaltung 2014 zu einem Spektrum aus Hooligans, Rechtspopulisten und Rechtsextremen kommt, die die Vorfälle in der Silvesternacht nutzen, um sie für ihre rechte und rassistische Propaganda zu missbrauchen. „Köln gegen Rechts“ ruft unter dem Motto „Nein zu sexueller Gewalt! Nein zu rassistischer Hetze! Pegida NRW stoppen!“ nun zur Gegendemonstration.

Sonja Ziegler, Sprecherin von Köln gegen Rechts: „Die gewalttätigen, sexuellen Übergriffe an Sylvester sind durch nichts zu entschuldigen. Die geheuchelte Empörung von Pegida und Co., die weitgehend selbst aus sexistischen und gewalttätigen Milieus entstammen,  dient allerdings nur einem Zweck:  die verständliche Empörung über die Angriffe zu nutzen, um  eine rassistische, gewalttätige  Stimmung gegen alle MigrantInnen und Flüchtlinge zu schüren.“

„Köln gegen Rechts“ stellt klar, dass man die die sexistischen Vorfälle an Sylvester entschieden verurteile. Scharf kritisiert man die Vorschläge von Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Adresse von Frauen an Karneval vorsichtig zu sein. Dies gehe in die falsche Richtung. An Vergewaltigungen sei immer der Vergewaltiger schuld, nie das Opfer, stellt man fest.

Kölner Polizei zu den Demonstrationen

Die Kölner Polizei bestätigt mittlerweile, dass „Pegida NRW“ eine Kundgebung mit 1.000 Personen angemeldet hat. Es soll am Samstag ab 14 Uhr einen Versammlung  und ein Aufzug rund um das Kunibertsviertel stattfinden. Im gleichen Viertel in dem auch „Hogesa“ im Jahr 2014 stattfand. Die Kölner Polizei bestätigt auch die Anmeldung der Gegendemonstration von „Köln gegen Rechts“. Man führe derzeit mit den Versammlungsleitern Kooperationsgespräche und bereite sich intensiv auf den Einsatz vor.

Bündnis „Köln stellt sich quer“ unterstützt den Aufruf von „Köln gegen Rechts“

Mit „Für den Schutz der Menschenwürde – Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Frauen verhindern. Gegen Rassismus und Hass!“ überschreibt das Bündnis „Köln stellt sich quer“ seinen Aufruf die Demonstration von „Köln gegen Rechts“ zu unterstützen. In der Mitteilung heißt es „Unabhängig davon, wem die Täter um den Kölner Hauptbahnhof zuzurechnen sind, gilt es deutlich und unmissverständlich klarzumachen: Gewalt gegen Frauen ist immer ein Verbrechen! Die Geschehnisse in der Silvesternacht sind Anschläge auf unsere Grundwerte, unseren gesellschaftlichen Konsens, unsere Freiheit und die Menschenwürde. Dazu gehört der insbesondere der Schutz von Frauen vor sexueller Gewalt genauso wie der Schutz von Flüchtlingen. Die Ereignisse der Silvesternacht dürfen nicht von Rechtsextremen, Pro NRW, AFD und Pegida, für ihre eigenen Zwecke genutzt werden, wie dies bereits jetzt in den sozialen Netzwerken in Form von pauschaler Hetze gegen Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge geschieht. Angriffe auf Flüchtlingsheime, wie aktuell in Köln Mülheim sind unerträglich und dürfen sich nicht wiederholen. 850 festgestellte rassistisch motivierte Übergriffe auf Flüchtlingsheime sind 850 zu viel!“

Autor: ag