Köln | Alvin Ailey – amerikanisches Tanztheater – zu Gast in der Kölner Philharmonie. Mit dem gestrigen Abend startete das Programm B und vier neue Choreographien von Taylor, Battle, Jones und Barton. Die berühmte New Yorker Company, die die „New York Times“ als „unaufhaltsame Naturgewalt“ bezeichnet hat, besticht durch ihre Präzision und faszinierende moderne Interpretation von Tanz. Dabei malen die Tänzerinnen und Tänzer mit ihren Körpern barocke und dennoch modern reduzierte Bilder die zwischen Rasanz, Akrobatik und tiefer Leidenschaft changieren.
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Die Fotostrecke zeigt „Grace“ aus dem Programm A in der Kölner Philharmonie >
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Eine Compagny von Weltruf zu Gast in Köln

Licht gibt die geometrischen Räume auf denen die Tänzerinnen und Tänzer ihre präzisen Choreographien tanzen vor. Rechtecke auf dem Boden der Philharmonie, Streifen, reduziert und monochromatisch in der reduzierten Bühne. Dabei formt das Licht auch die Körper und inszeniert sie. Am 30. März 1958 traten Alvin Ailey und eine Gruppe junger schwarzer Modern-Dance-Tänzer als Alvin Ailey Dance Theatre in der 92nd Street Young Men´s Hebrew Association in New York auf. Jetzt füllen die Highlights der Company zwölf eng bedruckte Seiten Chronologie und von einer tourenden Company, die von einem Freund durch Amerika gefahren wurde, ist eine Tanzensemble von Weltruhm geworden, dass die Idee von Alvin Ailey, der am 1. Dezember 1989 im Alter von nur 58 Jahren verstarb, weiterträgt. Aufführungen vor 30.000 Menschen im Central Park von New York, beim Olympic Arts Festival 2002 oder im Weißen Haus in Washington belegen die Weltgeltung des Ensembles. Unzählige Auszeichnungen haben Choreographen und Tänzer errungen. Heute residiert das Ensemble in Süd-Manhatten im Joan Weill Center for Dance. Dort werden jedes Jahr über 5.000 Menschen im Tanz in allen Schwierigkeitsgraden, bis hin zur professionellen Karriere, ausgebildet.

Eine Rarität

Für ihr Europagastspiel, denn neben Köln stehen noch Zürich, Frankfurt und München auf dem Tourplan hat der künstlerische Leiter Robert Battle neue Choreographien aber auch behutsame Neubewertungen aus dem tänzerischen und choreographischen Erbe Aileys zusammengestellt. Battle eröffnet den 30 Tänzerinnen und Tänzern neue Spielräume. Dabei sprühen die Choreographien vor Kraft, wechseln in rasante Dynamik, zeigen die Tänzerinnen und Tänzer Akrobatik mit unglaublicher Körperbeherrschung oder verharren im nächsten Augenblick in tief emotionalem Gestus. Figurinen, einzeln getanzt oder als Gruppe, werden mit unglaublicher Präzision auf die Bühne gebracht, Sprungfiguren in der Bewegungsrichtung noch einmal geändert. Das ist extrem faszinierend und absolut sehenswert. Klassisches und modernes Tanztheater verschmelzen zu einer Einheit und werden mit afroamerikanischen Tanztraditionen gewürzt. So schreibt „The Independent“ aus London: „Die Ailey-Company ist eine Rarität. Eine Tanzlegende. Und sie ist noch besser, als sie zu wissen glauben.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dass sie nur noch wenige Tage in Köln gastiert und auf der Premiere, auf der unter anderem auch Alfred Biolek war, das Kölner Publikum faszinierte.
Die report-k.de Kritik: Für Tanz- und Kunstbegeisterte ein inspirierendes Muss!

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Das am gestrigen Dienstag Abend gestartete Programm B zeigt vier Choreographien:

Arden Court (1981), Choreografie: Paul Taylor

Takademe (1999), Choreografie: Robert Battle

D-Man in the Waters (PartI), (1989, überarbeitet 1998), Choreografie: Bill T. Jones
Lift (2013), Choreografie: Aszure Barton

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[infobox]Alvin Ailey – American Dance Theatre zu Gast in der Kölner Philharmonie
Die verbleibenden Termine
23.7.2014, Mittwoch, 20:00 Uhr
24.7.2014, Donnerstag, 20:00 Uhr
25.7.2014, Freitag, 14:00 und 20:00 Uhr
26.7.2014, Samstag, 14:00 und 20:00 Uhr
27.7.2014, Sonntag, 20:00 Uhr
Karten gibt es für alle Vorstellungen im Internet unter www.bb-promotion.de oder für spontan Entschlossene an der Abendkasse. Die Philharmonie verfügt über eine Klimaanlage.

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Autor: Andi Goral
Foto: Die Tanzcompagnie Alvin Ailey ist zu Gast in der Kölner Philharmonie – das Foto zeigt einen Ausschnitt aus der Choreografie „Grace“