Addis Adeba | Die „Genossenschaftsidee“ ist in die „Repräsentative Liste“ der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit aufgenommen worden. Damit ist zum ersten Mal ein deutscher Antrag erfolgreich gewesen. Der exakte Titel heißt: „Idee und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in Genossenschaften“.

Zu der Entscheidung erklärt Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft: „Wir sind hocherfreut darüber und dankbar, dass auf diese Weise die Väter der Genossenschaften in Deutschland, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eine Würdigung erhalten – für die Grundlegung einer Idee, die heute mehr denn je von großer Relevanz ist. Allein in Deutschland sind über 20 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert.“

Dr. Manfred Wilde vom Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft meint: „Mit der Aufnahme wird gleichermaßen das Erbe von Raiffeisen und Schultze-Delitzsch gewürdigt: Das Konzept eines allen Interessenten offen stehenden, überkonfessionellen Modells der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung auf Grundlage von Kooperationen.“

Raiffeisen und Schulze-Delitzsch schufen Grundlagen für Genossenschaftsidee

Die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und die Deutsche Friedrich-Wilhelm Raiffeisen-Gesellschaft hatten die Nominierung der Genossenschaftsidee für die Aufnahme in die Repräsentative Liste gemeinsam vorangetrieben. Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen schufen Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidende Grundlagen für die Genossenschaftsidee und gründeten die ersten genossenschaftlichen Organisationen moderner Prägung in Deutschland.

Autor: ag | Foto: PR/Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft
Foto: Die deutsche Kommission in Addis Adeba