Die Wette von Karlheinz Böhm am 16. Mai 1981 in der TV Sendung „Wetten, dass…?“ ist legendär: Böhm wettete damals, dass nicht jeder dritte Zuschauer 1 Deutsche Mark beziehungsweise 1 Schilling für Notleidende in der Sahelzone spenden würde. Er gewann die Wette, aber trotzdem kam die beachtliche Summe von 1,2 Millionen Deutsche Mark zusammen. Die Folge: am 13. November 1981 gründete Böhm seine Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ in Deutschland. Zum 30-jährigen Jubiläum der Stiftung wird es nun eine Neuauflage der Wette in über 30 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben. Auch Köln wird sich an der Aktion beteiligen.
342.500 Euro gesucht
In Köln sieht die Wette wie folgt aus: Oberbürgermeister Jürgen Roters ist davon überzeugt, jeden dritten Kölner zu einer 1-Euro-Spende bewegen zu können. Köln hat derzeit 1.027.500 Einwohner, das macht unterm Strich eine Summe von 342.500 Euro. Die Spenden muss er bis zum 9. Juni gesammelt haben. Heute fiel im Kölner Rathaus der Startschuss für die Wette. Gelingt es Roters, genügend Spenden zu sammeln, wird Böhm in der Domstadt ein äthiopisches Kulturevent ausrichten. Verliert der Oberbürgermeister, wird er mit den Wettpaten einen persönlichen Einsatz bringen. Heute kündigte Roters bereits an, in diesem Fall einen Lauf in Köln organisieren zu wollen, um weitere Gelder für die Stiftung zusammenzubekommen. An dem Lauf will auch er selbst dann starten. Einen ersten Sponsor konnte Roters heute bereits verkünden. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben heute bereits rund 10.000 Euro überwiesen.
30 Jahre „Menschen für Menschen“
Die Stiftung „Menschen für Menschen“ setzt sich seit 30 Jahren für bessere Lebensbedingungen in Äthiopien ein, Seit der Gründung wurden nun bereits 275 Schulen, 86 Krankenstationen, zehn Polikliniken und drei Krankenhäuser in Äthiopien verwirklicht. Doch auch weiterhin, so die Stiftung, ist dort dringend Unterstützung gefragt. Denn auch heute noch hätten rund 40 Prozent der Kinder dort keinen Zugang zu einer Schulbildung und insgesamt könnten nicht einmal 60 Prozent der Erwachsenen lesen und schreiben. Die bei der Städtewette gesammelten Spenden sollen daher dem Bildungsprogramm ABC-2051 zugute kommen. Das Programm wurde 2008 gestartet. Neben dem Bau von Schulen unterstützt das Programm auch die Weiterbildung von Lehrern, die Anschaffung von Schulbüchern und weiteren Materialien.
Die Stadt hat nun eine Hotline unter der Nummer 09001-3011 oder -3021 eingerichtet. Dort können Kölner pro Anruf einen Euro spenden. Die Telefonnummer ist ab heute frei geschaltet. Außerdem gibt es ab sofort ein Spendenkonto bei der Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98 mit der Kontonummer 19 2345678 2. Hier kann unter dem Stichwort „Städtewette Köln“ auch mehr als nur 1 Euro überwiesen werden.
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Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
