Köln | 107 am Samstag bestätigte Coronavirus-Neuinfektionen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am gestrigen Samstag, 2. Januar, für Köln. Das RKI weist darauf hin, dass die Zahlen aufgrund der Feiertagssituation nicht überinterpretiert werden sollte. Ein Mensch starb im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestern in Köln. Die 7-Tage-Inzidenz für Köln liegt für den Zeitraum 27. Dezember bis 2. Januar bei 97,9. Deutschlandweit liegt die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen bei über 10.000. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verlangt eine Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar.

Für die Kölner Kliniken meldete die Stadt Köln gestern um 15:50 Uhr die Fallzahlen aller behandelten Patientinnen und Patienten, darunter auch derer, die keinen Erstwohnsitz in Köln haben. 288 Menschen wurden stationär und davon 98 auf Intensivstationen auf das Coronavirus behandelt.

RKI meldet 10.315 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen 10.315 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 25,0 Prozent oder 3.440 Fälle weniger als am Sonntagmorgen vor einer Woche, als 13.755 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 349.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 24.900 weniger als vor einer Woche.

Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand. Das RKI wies zudem darauf hin, dass die Zahlen wegen der Feiertage schwer zu interpretieren sind: Es ist unklar, ob die Zahlen zurückgehen, weil das Infektionsgeschehen wirklich nachlässt, oder ob die Arbeitszeiten der Gesundheitsämter und weniger Tests ausschlaggebend sind. Außerdem meldete das RKI nun 312 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus, innerhalb der letzten sieben Tage waren es 4.494 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 642 am Tag.

Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Sonntagmorgen 5.702 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Samstagmittag waren es 5.726.

Söder verlangt Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine Verlängerung des Lockdowns in Deutschland um weitere drei Wochen. „Der Lockdown muss bis Ende Januar verlängert werden. Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen“, sagte Söder vor der Ministerpräsidenten-Konferenz am kommenden Dienstag der „Bild am Sonntag“.

Das Beispiel Österreich zeige, „dass das Modell Auf-zu-auf-zu nicht funktioniert“. Man brauche in Deutschland eine klare Linie. „Die Zahlen sind einfach noch viel zu hoch. Dabei sind die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester noch gar nicht absehbar.“ Dies könne man erst Mitte Januar genau beurteilen, so Söder. „Zudem bereiten mir auch viele Urlauber aus Risikogebieten und Familienheimkehrer Sorge.“

Er sehe „keinen vernünftigen Politiker“, der von frühzeitigen Öffnungen rede. „Wir müssen konsequent bleiben und dürfen nicht wieder zu früh aufgeben. Das war die Schwäche der Corona-Politik in Deutschland: zu spät begonnen und zu früh aufgehört.“

Söder sprach sich auch für eine längere Schließung von Kitas und Schulen aus: „Es darf keine überstürzte Öffnung von Schulen und Kitas geben. Es wäre angesichts der hohen Infektionszahlen verantwortungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken.“ Es habe sich gezeigt, dass auch in der Schule Ansteckung und Verbreitung stattfinden. „Gerade nach den Ferien ist die Gefahr am höchsten. Viele haben das in Deutschland lange unterschätzt.“ Zugleich will der CSU-Chef dafür sorgen, dass den Schülern keine Nachteile entstehen: „Digitale Angebote müssen funktionieren und Lehr- und Klausurenpläne flexibel angepasst werden.“ Man wolle die Qualität der Bildung erhalten, ohne einen zusätzlichen Stress für die Schüler aufzubauen. „Zudem sollten die Ferienplanungen angepasst werden. Natürlich wird das kein normales Schuljahr werden, aber sicher auch kein verlorenes.“

Autor: red, dts