Christoph Kuckelkorn. Foto: Bopp

Köln | Der 11.11. ist wenige Tage vorbei und sorgt weiter für Diskussionen unter den Jecken und Funktionsträgern der Stadt.

Denn die Auswüchse auf der Zülpicher Straße bzw. im Kwartier Latäng dürften nicht folgenlos bleiben.

Report-K fragte bei Ober-Jeck Christoph Kuckelkorn nach, ob er sich im Nachhinein bestätigt sieht. Denn der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval hatte mit Bedacht auf die konzeptlose Lage vor dem Sessionsauftakt im Studentenviertel mahnend hingewiesen.

Kuckelkorn zu uns am Sonntag Abend: „Der 11.11. war außerhalb des Kwartier Latäng ein wunderbarer Sessionsauftakt. Die Menschen auf dem Heumarkt, im Tanzbrunnen und in den Kneipen der Südstadt haben friedlich und ausgelassen gefeiert. Das tat nach zwei Jahren Corona-Pause besonders gut. Für die Anwohner der Zülpicher Straße und für den inneren Grüngürtel war der Tag leider wieder einmal ein Desaster.“

Deutzer Werft als Ausweichlocation?

Kuckelkorn weiter: „Wenn Sperren durchbrochen und Wiesen als Partymeile missbraucht werden, dann zeigt das, dass einfach zu viele Menschen vor Ort sind. Wir haben seit Monaten darauf hingewiesen, dass es diesmal ein Freitag und damit ein besonders anziehender Tag sein würde. 2023 fällt der 11.11 übrigens auf einen Samstag, da werden im nächsten Jahr noch mehr Menschen Plätze zum Feiern suchen. Es wird Zeit, dass die Stadt ihrer Verantwortung im öffentlichen Raum gerecht wird – so wie an Silvester, wo sie entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellt, um das Treiben in der Altstadt und auf den Rheinbrücken erfolgreich zu kanalisieren.“

Die überfüllte Zülp am 11.11. Foto. Bopp

Er motzt nicht etwa herum, sondern der Visionär hat entsprechende Vorschläge: „Aus unserer Sicht kann das nur heißen, dass eine Ausweichfläche gefunden und so bespielt werden muss, dass sie auch für sehr junge Menschen eine echte Alternative zum Viertel rund um die Zülpicher Straße wird – die Deutzer Werft wäre möglicherweise eine solche Location. Wir können dabei als ehrenamtlich agierende gemeinnützige Organisation kein Veranstalter sein. Wenn wir aber helfen können, einen alternativen Ort zu suchen und mit einem karnevalistischen Partyformat attraktiv für junge Menschen zu machen, bringen wir unser Know-how gerne ein.“