Köln | 126 Corona-Neuinfektionen wurden am 2. Weihnachtsfeiertag aus Köln an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Fünf Menschen vestarben gestern im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die 7-Tage-Inzidenz für Köln vom 20. bis 26. Dezember liegt in Köln bei 127,8. Die Zahlen für Deutschland und eine Warnung von Interpol vor gefälschten Impfstoffen.

Die Stadt Köln meldete gestern um 15:19 Uhr 320 Personen in den Kölner Kliniken, die mit dem Coronavirus behandelt werden und davon 99 auf Intensivstationen. Bei den Zahlen der Patientinnen und Patienten werden nicht nur Kölnerinnen und Kölner mit Erstwohnsitz erfasst.

RKI meldet 13.755 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen 13.755 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 40 Prozent weniger als am Sonntagmorgen vor einer Woche, als offiziell 22.771 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert worden waren. Außerdem meldete das RKI nun 356 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Durch die Weihnachtsfeiertage dürfte die Statistik allerdings gehörig durcheinander gekommen sein: einerseits finden weniger Tests statt, andererseits melden viele Gesundheitsämter keine Zahlen. Stabiler sind dagegen die Angaben aus den Krankenhäusern, die verpflichtet sind, kontinuierliche Meldungen zu machen: Auf den Intensivstationen wurden am frühen Sonntagmorgen 5.512 Covid-19-Patienten intensiv behandelt, 132 Fälle oder rund 2,5 Prozent mehr innerhalb von 24 Stunden.

Europol warnt wieder vor gefälschten Corona-Impfstoffen

Unmittelbar vor dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland warnt das Europäische Polizeiamt Europol erneut vor gefälschten Impfstoffen und anderen Straftaten im gleichen Zusammenhang. Europol-Direktorin Catherine De Bolle sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben): „Wir haben den Mitgliedstaaten bereits eine Warnmeldung übermittelt und sie aufgerufen, sehr wachsam zu sein.“ Es bestehe die reale Gefahr, dass kriminelle Gruppen versuchten, den Bedarf an Impfstoff für ihre Verbrechen auszunutzen.

So werde von Kriminellen etwa Impfstoff angeboten, der nach der Bezahlung gar nicht geliefert werde. „Oder die Täter bieten gefälschten Impfstoff an – wenn man Opfer eines solchen Betrugs wird, kann das natürlich ernste gesundheitliche Folgen haben.“ Die Behörden-Chefin fügte hinzu: „Wir haben bereits solche Hinweise. Es gibt schon Impfstoff-Angebote zum Beispiel in sozialen Netzwerken.“ De Bolle warnte zugleich vor Diebstahlsversuchen. Im ersten Lockdown hätten es Banden zum Beispiel auf Schutzmasken-Transporte abgesehen.

„Das ist jetzt auch beim Impfstoff eine Gefahr.“ Europol versuche, mögliche Hotspots zu identifizieren, an denen eine besonders hohe Gefahr für entsprechende Straftaten bestehe können, und warne dann die nationalen Behörden. „Außerdem gibt es auch eine spezielle Polizei-Kooperation in der EU, um die Transporte zu beschützen.“

Söder will mehr Tempo bei Impfungen und strengere Prüfung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisiert das Tempo bei der Corona-Impfung als zu langsam und fordert gleichzeitig eine Überprüfung der Wirksamkeit des Biontech-Impfstoffs gegen die neuen Covid-19-Varianten. „Leider kann es keine schnelle Entwarnung geben. Denn es gibt einfach zu wenig Impfstoff. Daher muss das Tempo der Produktion massiv verstärkt werden. Sonst müssen viele Menschen zu lange warten“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. An der zur Verfügung stehenden Menge des Impfstoffes hingen alle anderen Maßnahmen: „Je mehr Impfstoff, desto mehr Freiheit. Je weniger, desto länger dauern die Beschränkungen.“ Besorgt zeigte sich Söder angesichts der neu aufgetretenen Corona-Varianten: „Hoffentlich wirkt der Impfstoff auch gegen das mutierte Virus. Das muss schnell getestet werden.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurde vom eigenmächtig vorgezogenen Impfstart im Landkreis Harz überrascht. Er freut sich für die erste gegen Corona geimpfte Frau, weist aber auch auf den Bruch der vereinbarten Regeln hin. Sein Sprecher sagte „Bild am Sonntag“: „Das ist ein erster, wichtiger Schritt raus aus dieser Pandemie. Allerdings hatten wir mit allen Partnerländern der EU und mit den 16 Bundesländern vereinbart, am Samstag an alle auszuliefern und ab Sonntag gemeinsam mit den Impfungen zu beginnen.“

Autor: red