Köln | Am 27. Januar wird der 22. Kölner Krippenweg eröffnet. Bis zum 6. Januar des nächsten Jahres werden an über 120 Orten Krippen aus aller Welt vorgestellt. Mit der Sonderausstellung „… und Frieden den Menschen…“ im Spanischen Bau des Rathauses wird gleichzeitig der 50. Jahrestag der Städtepartnerschaft Kölns mit der finnischen Stadt Turku gefeiert.

Zu den „Stars“ dürfte in diesem Jahr die Schokoladenkrippe im Schokoladenmuseum gehören: Dort wird ein süßer Nachguss der fast lebensgroßen bronzenen Stadtkrippe von Bildhauerin Rosemarie Peterim Maßstab 1:1 gezeigt, die während des Weihnachtsmarkts auf dem Roncalliplatz im Brunnen gegenüber dem Domhotel aufgestellt wird.

Als Ausstellungsort ist das Museum am Rheinauhafen erstmals dabei. Ebenso das Wallraf-Richartz-Museum. Als Ergänzung der Ausstellung „Wundervoll – Honthorsts Anbetung der Hirten“ steht dort im Foyer eine üppige Barock-Krippe aus Neapel, von einem Kölner Privatsammler zur Verfügung gestellt.

Krippen gibt’s nicht nur aus Holz, sondern auch aus Filz und Torf

Weitere Raritäten sind eine Krippe aus Filz, aus 2000 Jahre altem Weißdorf und aus Plastikmüll. Mit letzterer will die Katholische Landjugendbewegung im Erzbistum Köln auf die Verschmutzung der Welt hinweisen. In der Radstation am Hauptbahnhof werden die Obdachlosen in die Darstellung von Christi Geburt einbezogen.

Die Hänneschen-Krippe auf dem Neumarkt erhält Besuch vom Weihnachtsmann, der bekanntlich in Finnland wohnt. Das ist nur ein Beitrag zum 50. Geburtstag der Städtepartnerschaft Köln-Turku. Ein anderer ist am 8. Dezember, 15.30 Uhr, der Auftritt der Gruppe Samppa mit finnischen Volkstänzen. Die Sonderausstellung im Spanischen Bau des Rathauses zeigt finnische Weihnachtsbräuche.

Einen Hauch von Weihnachten auf Finnisch im Rathaus miterleben

Dazu gehört auch, dass – schon seit dem 14. Jahrhundert – jedes Jahr in Turku der Weihnachtsfrieden ausgerufen wird, die heutzutage auch in Radio und Fernsehen übertragen wird. In einem nachgebauten Zimmer mit typisch modernem finnischen Design lässt sich dieses Staatsereignis mit Aufzeichnungen der vergangenen Jahre nachempfinden. In diesem Jahr hat der „Weihnachtsfrieden“ für das Land eine besondere Bedeutung: Vor 100 Jahren wurde Finnland unabhängig.

Startpunkt des Krippenweges nicht nur für zahlreiche Führungen ist wieder die „Friedenskrippe“ im Hauptbahnhof. Sie verlegt hat die Geburt Christi in die Jahre nach 1945, als Köln rund um den Dom zerstört war. Zu den Ausstellungsorten gehören katholische und evangelische Kirchen (hier werden die Krippen erst am 1. Advent aufgestellt und sind teilweise bis zum 2. Februar zu sehen), Versicherungen, Museen, die WDR-Arkaden, das ADFC-Büro, das Messehochhaus, der Tierpark Lindenthal und viele Geschäfte.

[infobox]22. Kölner Krippenweg – 27. November 2017 bis 6. Januar 2018. Das Begleitheft ist zum Preis von drei Euro unter anderem bei Kölntourismus, auf den Weihnachtsmärkten am Dom und Neumarkt sowie in der Bahnhofsbuchhandlung erhältlich.

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Foto: ehu | Das Wallraf-Richartz-Museum ist erstmals dabei und präsentiert eine üppig dekorierte und figurenreiche, etwa 200 Jahre alte Krippe aus Neapel.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Die täglich 300.000 Nutzer des Hauptbahnhofs können auch dieses Jahr wieder die „Friedenskrippe“ bestaunen.