Köln | Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilte mit, dass im vergangenen Jahr Experten der Kampfmittelräumdienste 239 Bomben mit einem Gewicht von mindestens 50 Kilogramm in NRW gefunden und unschädlich gemacht. Das Land zahlte 2012 rund 13,6 Millionen Euro, um Kampfmittel zu beseitigen und die Entsorgungstechnik zu modernisieren.

Die Bomben werden immer häufiger mit Hilfe von alten Luftaufnahmen der Alliierten gefunden, sagte Innenminister Ralf Jäger bei der Vorstellung des Gefahrenabwehrberichts 2012. Allein in 149 Fällen konnten Weltkriegsbomben, die zuvor auf Bildern erkannt wurden oder Verdachtsmomente lieferten, entschärft werden. Immer wieder komme es auch zu Unfällen mit Kampfmitteln. Diese reichten von Verbrennungen über Atemwegsreizungen. Deshalb mahnte Jäger: „Hände weg von Munitionsfunden! Schlechter Zustand und Rost sind kein Beweis für Ungefährlichkeit, ganz im Gegenteil.“ Mitarbeiter von Tiefbauunternehmen, Kinder, Sammler von Militärgegenständen, Land- und Forstwirte sind besonders gefährdet. Bei verdächtigen Funden müssen Polizei und Ordnungskräfte sofort informiert werden.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 706 Bomben entschärft (Vorjahr: 862). Dazu zählen neben den 239 Bomben mit einem Gewicht von 50 Kilogramm und mehr, auch Nebel-, Brand-, Splitter- und kleinere Sprengbomben. Rund 13,6 Millionen Euro gab das Land für die Kampfmittelbeseitung aus. Der Bund erstattete etwa 2,7 Millionen Euro für die Beseitigung der ehemals reichseigenen Munition zurück. An private Räumfirmen vergab Nordrhein-Westfalen Aufträge in Höhe von 5,6 Millionen Euro.

Autor: nm