Köln | 6 weitere Personen in Köln haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Damit gibt es aktuell in Köln 12 Personen bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt ist. Zum ersten Mal tagte heute der Krisenstab der Stadt. Er bleibt im Amt.

Insgesamt gibt es in Köln 12 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infizierten. Die Oberbürgermeisterin Henriette Reker bestätigte heute 6 bestätigte Neuinfektionen. Eine Praktikantin am Rheingymnasium in Köln Mühlheim wurde positiv getestet. Heute entfiel der Unterricht an der Schule. Die Praktikantin hatte direkten Kontakt zu 17 Personen. Alle Kontaktpersonen stehen unter häuslicher Quarantäne. Morgen soll der Schulbetrieb am Rheingymnasium regulär fortgesetzt werden.

Ein Kölner Ehepaar ist aus dem Iran über Frankfurt nach Köln gereist ist. Beide wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Aussagen von Stadtdirektor Stephan Keller wurden die zuständigen Behörden in Frankfurt darüber informiert. Eine der infizierten Personen reiste aus Thailand nach Köln. Zwei weitere Personen nahmen an der Karnevalsveranstaltung in Gangelt, Kreis Heinsberg, teil.

Die 12 Infizierten hatten nach jetzigem Stand Kontakt zu insgesamt 225 Personen. Davon wohnen 91 in Köln. Alle stehen unter häuslicher Quarantäne.

Krisenstab entwickelt Notfallplan

Seit heute beschäftigt sich ein Krisenstab mit der Lage zum Coronavirus in Köln. Die Hauptstrategie der Stadt sei es, die Infektionsketten zu unterbrechen, erklärt Gesundheitsdezernent Harald Rau. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Gefahrenlage in Deutschland als „mäßig“ eingestuft. Dr. Johannes Nießen, Direktor des Gesundheitsamtes, bestätigte dies für Köln. Trotzdem sei der Abstimmungsbedarf in der Stadt gestiegen, sagt Keller. Zentrale Fragestellung im Krisenstab war, wie die kritische Infrastruktur weiterhin gewährleistet werden kann. Dazu gehören die Feuerwehr, Polizei, Krankenhäuser und die städtischen Versorgungsdienste. Im Notfall wolle man die Quarantänebestimmungen des RKI ausweiten. Dies bedeutet: Eine Quarantäne wäre dann nicht nur zu Hause möglich, sondern auch am Arbeitsplatz. Dort würden die Betroffenen dann genau beobachtet. So sollen personelle Engpässe vermieden werden.

Weiteres Thema im Krisenstab war der Umgang mit Veranstaltungen. Derzeit gibt es laut Reker keinen Grund Veranstaltungen pauschal abzusagen. Jede Veranstaltung müsse einzeln geprüft werden. Dazu hat der Krisenstab eine Vorgehensweise entwickelt, wie einzelne Veranstaltungen geprüft werden können. Kriterien sind unter anderem: Woher kommen die Gäste, sind diese möglichweise vorerkrankt, wie stehen die Besucherinnen und Besucher während der Veranstaltung im Kontakt zu einander? Entscheidend sind auch die Sanitäreinrichtungen vor Ort. Die Koelnmesse hat auf dieser Grundlage die Handwerks- und Hobbymesse abgesagt.

Die Stadt kann rechtlich eine Absage nur empfehlen. Die Entscheidung liegt beim Veranstalter. Bisher empfiehlt die Stadt die geplante Personalversammlung für Kita-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzusagen. Über 5.000 Personen würden daran teilnehmen, die täglichen Kontakt zu Kindern haben. Veranstalter ist der Personalrat. Kino-, Theater- und ähnliche Besuche seien derzeit unbedenklich, sagt Keller.

In allen Fragen rund um das Coronavirus steht die Stadt Köln in Kontakt zu Landes- und Bundesbehörden, sowie dem RKI, sagt Keller. Die Stadt Kölkn hofft auf landesweite Regelungen im Umgang mit dem Coronavirus.

„Gesundheitsamt geht es gut“

Nießen sagte gegenüber report-K, dass das Gesundheitsamt voll arbeitsfähig sei. Insgesamt arbeiten dort 350 Personen, davon 80 an unterschiedlichen Themen des Coronavirus. Das Gesundheitsamt zählt ebenfalls zu den kritischen Infrakstruktuen. Die Kräfte des Amtes würden nun gebündelt, um den Betrieb sicherzustellen. Nießen mahnte zu Umsicht und warnte vor Panikmache.

Autor: Greta Spieker
Foto: (v.l.n.r.) Dr. Johannes Nießen, Direktor des Gesundheitsamtes; Dr. Harald Rau, Gesundheitsdezernent der Stadt Köln; Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln; Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Köln und Alexander Vogel, Leiter Presseamt Stadt Köln, informieren über die aktuelle Lage.