Wiesbaden | Rund 900.000 Bundesbürger haben im Jahr 2018 in einem anderen EU-Land gewohnt. Österreich war dabei das beliebteste Zielland, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Rund 187.000 Deutsche lebten 2018 in dem Nachbarland der Bundesrepublik.

Die Zahl der Deutschen nimmt dort seit Jahren zu, allein gegenüber 2017 betrug der Zuwachs rund 5.000 Personen (+drei Prozent). Die räumliche Nähe und die fehlende Sprachbarriere erleichtern dabei dem Vernehmen nach den Wohnortwechsel. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das Vereinigte Königreich auf dem zweiten Platz.

Im vergangenen Jahr lebten dort rund 156.000 Deutsche. Falls die Briten aus der EU austreten, muss auch der Aufenthaltsstatus der dort lebenden EU-Bürger neu geregelt werden. Bislang hat das Land trotz der Referendumsentscheidung nicht an Attraktivität eingebüßt: Gegenüber 2017 stieg die Zahl der dort lebenden Deutschen um rund 8.000 Personen (+sechs Prozent).

Den dritten Rang belegt bei den deutschen Auswanderern Spanien, wobei die Beliebtheit seit mehreren Jahren abnimmt. Der Statistik zufolge hatten 2018 rund 139.000 Deutsche ihren Wohnsitz in Spanien, circa 2.000 weniger als 2017 (-zwei Prozent). Im Rahmen der Niederlassungsfreiheit können EU-Bürger ihren Wohnort innerhalb der Europäischen Union frei wählen.

Von diesem Recht machten besonders viele Menschen aus Rumänien Gebrauch. 2018 lebten rund 3,4 Millionen Personen mit rumänischer Staatsbürgerschaft im EU-Ausland. Auch aus Polen (2,6 Millionen Personen), Italien (1,6 Millionen) sowie Portugal (1,2 Millionen) lebten 2018 viele Bürger im EU-Ausland. Die Deutschen stellten mit rund 900.000 Staatsbürgern im EU-Ausland die fünftgrößte Gruppe dar.

Autor: dts