Köln | Denkmal ja oder nein? – Über diese Frage streiten im Fall des Kurienhauses am südöstlichen Ende der Domplatte der Landes- und der Stadtkonservator. Die rheinische Landeskonservatorin Andrea Pufke wollte das Gebäude unter Denkmalschutz stellen, denn die Domprobstei will eine Abriss und Neubau und der seit November 2012 neue im Amt befindliche Stadtkonservator Thomas Werner lehnt dies nun ab.

Das Kurienhaus, zeitweilig Interimslösung für das Diözesanmuseum, wurde nach dem zweiten Weltkrieg an der Stelle des Erzbischöflichen Palais errichtet. Neben dem Museum bietet es Wohnungen für Prälaten und im Erdgeschoss befinden sich Ladengeschäfte. Der Kölner Stadtkonservator befindet nun, dass das Gebäude „in seiner Funktion die Bedeutung der Ortsgeschichte mit der ursprünglichen kirchenhoheitlichen Nutzung nicht weiter fortsetze“ und keine Impulskraft für die regionale Architekturentwicklung der 1950er und 60er Jahre gehabt habe.

Weiter heißt es in der Begründung von Werner: „Auch die städtebaulichen Ideen der Nachkriegsplanung, die Willy Weyres, Rudolf Schwarz und später Oberbaurat Hans Jacobi Anfang der 1950er Jahre für die Domumgebung entwickelt hatten, spiegeln sich in dem heutigen Gebäude nur bedingt wider – ein „bekennender“ architektonischer Zeuge für diese Vorstellungen ist das Haus nicht.“

Die katholische Kirche will das sanierungsbedürftige Gebäude abreissen lassen und durch einen Neubau ersetzen.

Autor: ag