Köln | In Köln regieren seit mehr als 20 Jahren die Grünen im Stadtrat mit und Köln hat seit 2016 eine im Herzen grüne Oberbürgermeisterin und dennoch bleibt die Stadt, vor allem was die Nutzung erneuerbarer Energien aus Photovoltaik betrifft weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Die grüne Spitzenkandidatin Christiane Martin will dies ändern und sieht große Potenziale, so wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in seinem Bericht zu den Energiedaten 2019.

Das LANUV schreibt: „Auf den rund elf Millionen Dächern in Nordrhein-Westfalen wurde vom LANUV das Potenzial von 68 Terawattstunden Sonnenstrom errechnet. Dieses Potenzial entspricht fast der Hälfte des heutigen Stromverbrauchs von ganz Nordrhein-Westfalen, beziehungsweise dem doppelten dessen, was die privaten Haushalte in NRW an Strom benötigen. Bisher realisiert wurden rund 4 Terawattstunden und damit nur etwa drei Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs in NRW. Besonders große Sonnenstrom-Potenziale bieten die dicht besiedelten Planungsregionen wie Köln, Düsseldorf oder das Ruhrgebiet. Bei der Umsetzung aller Potenziale könnte eine Einsparung von rund 30 Millionen Tonnen CO2 erzielt werden. Das entspricht in etwa zehn Prozent des heutigen Treibhausgasinventars von Nordrhein-Westfalen.“

Im Jahr 2019 erzeugten in Nordrhein-Westfalen über 288.000 Anlagen erneuerbare Energie mit einer Strommenge von 23,3 Terrawattstunden. Damit konnten im Gesamtjahr 2019 in NRW 16 Prozent des Stromverbrauchs mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Kleinere und nicht so dicht besiedelte und industriell aufgestellte Bundesländer wie Bremen, Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern könnten mit dieser Menge ihren gesamten Strombedarf decken. Vor allem in der Photovoltaik wird zugebaut. Der Präsident des LANUV Dr. Thomas Delschen: „Vor allem Anlagen auf Dachflächen belegen und versiegeln keine zusätzliche Fläche. Gerade in Nordrhein-Westfalen ist das von großer Bedeutung, da wir uns hier, im am dichtesten besiedelten Bundesland Deutschlands, mit den Konflikten um freie Flächen auseinandersetzen müssen. Und genau auf diesen vielen Dachflächen schlummert noch ein riesiges ungenutztes Potenzial, mit dem viele weitere Terawattstunden Sonnenstrom produziert werden könnten.“

Unter Solarkataster kann geprüft werden, welche Potenziale auf dem eigenen Hausdach zur Verfügung stehen: www.solarkataster.nrw.de

— — —

Weitere Zahlen und Fakten aus dem NRW-Energieatlas

Zubau in 2019
. Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien ist von 2018 auf 2019 um rund 660 Gigawattstunden (GWh) gestiegen
. Dieser Zuwachs stammt mit 425 GWh größtenteils aus Photovoltaik, gefolgt von Bioenergie und Wind
. Die Photovoltaik übertrifft damit schon das vierte Jahr in Folge den Zubau des Vorjahrs

Planungsregionen beim Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch:
. Münster 44 %
. Detmold 34,4 %
. Arnsberg 21,6 %
. Köln 11 %
. Düsseldorf 8,6%
. RVR 8 %

Photovoltaik
. 281.959 PV-Dachanlagen und 355 PV-Freiflächenanlagen produzierten 2019 eine Strommenge von 4,8 TWh
. Damit trug die PV mit 3,3 % zum Stromverbrauch bei

Planungsregionen beim Anteil der PV am Stromverbrauch:
. Münster 9,1 %
. Detmold 6,1 %
. Arnsberg 4,3 %
. Düsseldorf 2,4 %
. Köln 2,2 %
. RVR 1,6 %

Windenergie
. 3.708 Windenergieanlagen produzierten 2019 11,6 TWh Strom
. Damit trug die Windenergie mit 8,1 % zum Stromverbrauch bei, sie ist derzeit die größte Quelle der Erneuerbaren Energien

Planungsregionen beim Anteil Windstrom am Stromverbrauch:
. Münster 23,4 %
. Detmold 19,5 %
. Arnsberg 10,6 %
. Düsseldorf 3,5 %
. Köln 6,9 %
. RVR 1,7 %

Biomasse, Klärgas, Deponiegas
. 1.686 Anlagen produzierten 2019 5,9 TWh Strom
. Damit trug die Bioenergie mit 4,2 % zum Stromverbrauch bei

Planungsregionen beim Anteil der Bioenergie am Stromverbrauch
. Münster 10,9 %
. Detmold 8,4 %
. Arnsberg 4,9 %
. RVR 3,1 %
. Düsseldorf 2,7 %
. Köln 1,6 %

Autor: Von Redaktion