Köln | Als kleines Souvenir kann man den Kölner Dom schon lange kaufen. Jetzt gibt es ihn auch 2,80 Meter hoch, nach eigenen Wünschen bunt bemalt, aus wetterfestem glasfaserverstärktem Kunststoff und zum stolzen Preis von 5.950 Euro – 500 davon immerhin für einen guten Zweck. Das alles unter dem Label „dome-cologne“.

Wie das aussehen kann, ist jetzt für die nächsten sechs Wochen vor dem Schokoladenmuseum zu sehen. Die elf „Musterexemplare“ waren schon im Flughafen Köln-Bonn zu besichtigen. Dort erfreuten sie sich großer Beliebtheit, um mit ihnen ein Selfie zu machen – auch vor dem Schokoladenmuseum mussten sie sich gleich in den Dienst fotografie-süchtiger Touristen stellen.

Berliner Bären und Dortmunder Nashörner sind die Vorläufer

Ausgedacht hat sich „dome cologne“ der Kölner Unternehmer Karsten Ludwig, der unter anderem auch schon Berlin mit bunten Bären und – seit der Fußball-WM 2006 – Dortmund mit Nashörnern versorgt hat. Für den Angriff auf Köln hat er sich beim Zentral Dombau Verein abgesichert.

Für die künstlerische Umsetzung sorgt Martin Dippel. Als Experte für die „Bemalung“ von Flugzeugen weiß er, wie man dauerhaft arbeitet: Seine fliegenden Kunstwerke müssen Temperaturen zwischen minus 70 Grad und plus 70 Grad aushalten. Für den Dom der Bäckerei-Kette Merzenich hat er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Statt der glatten Oberfläche ist sie rau wie die eines frisch gebackenen Brotes. Das Trick: Dafür wurde Mehl eingesetzt.

Wo die bunten Dome später stehen werden, ist noch ungewiss

Einen Dom gekauft haben unter anderem schon der Flughafen, das Schokoladenmuseum, der Vereins-Zahnarzt der Kölner Haie, ein Golfplatz-Betreiber, ein Optiker, Domradio, ein Outdoor-Ausrüster, der 1. FC Köln. Damit’s auch jeder weiß, steht der Besitzername auf einer kleinen Plakette auf dem 200 Kilo schweren Betonsockel, der der 80 Kilo schweren Skulptur Standfestigkeit verleiht.

Nahziel von Ziel von Karsten Ludwig sind 111 Exemplare – nach oben offen. Für Nr. 12 hat sich schon der Kölner Karikaturist Wilhelm Schlote angemeldet, der den Dom mit seinen Strichmännchen verzieren wird. Und natürlich soll sein Dom im öffentlichen Raum stehen. Ob das in Köln so einfach sein wird? Dazu muss zumindest der Gestaltungsbeirat gefragt werden. Und Ludwig beruhigt: Von den tausend Berliner Bären schmücken viele Privaträume.

Autor: ehu
Foto: v.l.n.r.: Wilhelm Schlote, Karsten Ludwig, Schokoladenmuseum-Chef Christian Unterberg-Imhoff und Martin Dippel gefällt nicht nur der FC-Köln-Dom.