Köln | Den „Startschuss“ für Sanierung und Neugestaltung des Römisch-Germanischen Museums hat die Stadt verkündet. Danach unterzeichnete OB Henriette Reker die entsprechende Verwaltungsvorlage. Das auf rund 41,7 Millionen Euro geschätzte Projekt muss allerdings noch vom Rat genehmigt werden.

Das Museum im Schatten des Domes wurde 1974 eröffnet und galt damals architektonisch, museumstechnisch und museumspädagogisch als Aushängeschild der Stadt und Vorbild für andere Einrichtungen. Im Laufe der Zeit jedoch wurde am Unterhalt gespart. Deshalb besteht für eine Sanierung „dringender Handlungsbedarf“.

Bei Besucherzahlen liegt das Römisch-Germanische Museum vorn

„Schuld“ daran ist auch der Erfolg des Hauses: Das Römisch-Germanische Museum gehört zu den meistbesuchten Museen Kölns. Bis heute machten über 20 Millionen Besucher es zu einem der bekanntesten archäologischen Museen Deutschlands. Spektakulärstes Ausstellungsstück neben dem Grabmal des Publicius – beide auch von außen sichtbar – und einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen antiken Glases ist das Dionysos-Mosaik. Auf ihm tafelten 199 die Teilnehmer des Kölner G8-Gipfels.

Ab dem 31. Dezember wird der Ausstellungsbetrieb eingestellt

Derzeit ist der Ausstellungsbetrieb nur unter größten Anstrengungen aufrechtzuerhalten. Die gesamten technischen Anlagen des Museums und des benachbarten Studienhauses müssen erneuert beziehungsweise den gesetzlichen Normen angepasst werden. Ab 31. Dezember soll der Ausstellungsbetrieb ganz eingestellt werden. Sechs Jahre sind für die Sanierung eingeplant.

Unklar ist noch, wo das Museum in dieser Zeit untergebracht werden soll. Diskutiert werden das ehemalige, seit Jahren leerstehende Rautenstrauch-Joest-Museum am Ubierring sowie – durch Ankauf – das ehemalige Franz-Sauer-Kaufhaus an der Minoritenstraße. Unklar ist auch noch, wann und wie ein neues Studien- und Verwaltungsgebäude im Rahmen der „Neuen Mitte“ gebaut wird.

Autor: ehu | Foto: ehu
Foto: Das Römisch-Germanische Museum ist nicht nur bei Sonderausstellungen wie hier für Kölns „Stadtgründerin“ Agrippina beliebtes Ziel für Touristen und Schulklassen.