Köln | Unter dem Motto „Rauf auf’s Fahrrad, raus aus der Kohle“ haben heute zahlreiche Klimaschützerinnen und Klimaschützer gegen die Klimapolitik der Rheinenergie AG protestiert. Sie forderten die Rheinenergie auf, eine schnelle Energiewende zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Die Demonstration startete um 11:00 Uhr am Alter Markt mit Redebeiträgen unterschiedlicher Gruppen und Initativen.

Ziel der Fahrrad-Demonstration war im Anschluss an die Auftaktkundgebung das Braunekohlekraftwerk in Merkenich. Mehr als zehn Organisationen hatten zu der Demonstration aufgerufen.
Hintergrund des Protests ist es laut Veranstaltern, dass die Rheinenergie das Kohlekraftwerk Merkenich in fünf Jahren abschalten und durch ein Gaskraftwerk ersetzen will. Das sei ein Wechsel „von Pest zu Cholera“ heißt es in einer Pressemitteilung von „Klimawende jetzt“.

„Wir planen ein Bürgerbegehren mit dem Titel ‚100 Prozent Ökostrom bei der Rheinenergie‘. Die Rheinenergie als kommunales Unternehmen weiß von uns, wir sind im Gespräch, aber über Ausgestaltung der Klimaziele streiten wir uns gerade noch.“, sagte Anna Priest von „Klimawende Köln“. Gerade der Strom solle in einem ersten Schritt aus erneuerbaren Energien stammen. „Obwohl die Rheinenergie viel von erneuerbaren Energien spricht, liegt der Eigenbeitrag hier bei dem Unternehmen nur bei 5 Prozent.“, bemängelte Thomas Pfeiffer von „Klimawende Köln“ in seinem Redebeitrag.

„Die Braunkohle-Verbrennung führt zu erheblichen Gesundheitsschäden durch Feinstaub, Stickoxide und Schwermetalle.“ kritisierte Wiltrud Brächter von „Tschö Rheinenergie“. Obwohl die Rheinenergie zu 80 Prozent der Stadt Köln gehöre, richte sie ihre Politik nicht nach dem Wohl von Bürgerinnen und Bürgern aus, sondern verhalte sich vor allem profitorientiert. Daher stamme auch der Name „Tschö Rheinenergie“: „Deswegen sagen wir raus aus der Rheinenergie und Rückkehr erst wieder, wenn sie eine sinnvolle Stromversorgung aus erneuerbaren Energien hier gewährleistet.“
Nachdem „Greenpeace Köln“ ein symbolisches Banner in Form einer Lunge anhob, machte sich die Fahrrad-Demonstration auf den Weg nach Merkenich.

Die Veranstalter baten die Teilnehmer mehrfach um Verständnis, die 1,5m Hygieneabstand einzuhalten.

Autor: Marlene Nunnendorf