Düsseldorf | aktualisiert | Deutschland hat am Samstag die ersten Corona-Impfdosen von Biontech und Pfizer bekommen. Gegen 5 Uhr erreichte die erste Ladung das Zentrallager des Landes Nordrhein-Westfalen und wurde dort ausgeladen. In Köln werden morgen in den SBK Köln die ersten Heimbewohnerinnen und -bewohner geimpft.

Die Staatskanzlei NRW verbreitete ein Video, auf dem ein großer Sattelzug mit einer einzigen Palette und darauf zwei Kisten zu sehen ist – dem Vernehmen nach mit 9.750 Impfdosen.

Ab Sonntag soll der Impfstoff in die 53 Kreise und kreisfreien Städte des Landes gebracht und dort durch mobile Teams verimpft werden. NRW erwartet bis Jahresende rund 280.000 Impfdosen, insgesamt soll Deutschland in 2020 noch 1,35 Millionen Einheiten des erst am Montag zugelassenen Biontech-Impfstoff geliefert bekommen.

Um 10 Uhr trafen sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann vor dem Düsseldorfer Impfzentrum mit den Chefs der Kassenärztlichen Vereinigungen in NRW für einen sogenannten Bildtermin. Das Land spricht von 9.750 Impfdosen des Corona-Impfstoffes BNT162b2. Am Montag, 28. Dezember sollen 131.625 Impfdosen folgen und am 30. Dezember weitere 141.375. Ab Januar sollen dann wöchentlich 141.375 Impfdosen an das Land NRW ausgeliefert werden. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet spricht von einem besonderen Tag für Nordrhein-Westfalen und dass das Land mitten im zweiten Lockdown sei und es einen einzigen Lichtblick in dieser Zeit gebe. Damit meint Laschet die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes in nur 10 Monaten und dass der Impfstoff in der vergangenen Nacht NRW erreichte. Das sei in der Geschichte von Pandemien in der Welt eher ungewöhnlich, so Laschet. Laschet begrüßte, dass es keinen Impfstoff-Nationalismus gab, sondern die Europäische Union am gleichen Tag den Impfstoff zu gleichen Teilen an alle 27 europäischen Länder auslieferte.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte, dass das Land NRW den 2.300 Altenheimen ein Impfangebot machen werde. 270.000 Impfdosen werden NRW noch in diesem Jahr NRW erreichen und die Hälfte werde davon verimpft. Die zweite Hälfte werde für die Auffrischung benötigt, die exakt zwei Wochen nach dem ersten Impftermin erfolgen müsse. Woche pro Woche ab Januar könnten rund 70.000 Menschen in NRW geimpft werden. Ende Februar bis Anfang März will NRW, so der Gesundheitsminister, die Altenheime immunisiert haben. Altenheime seien das ganz besondere Sorgenkind in der Pandemie. Zudem sollen bald die Menschen, die mit Covid-Patientinnen und Patienten, arbeiten ein Impfangebot. Anschließend will das Land NRW die über 80-Jährigen anschreiben, was und wie sie es tun müssen, um ein Impfzentrum aufzusuchen. Ziel ist es eine Einrichtung pro Tag zu impfen. Vor allem auch den zweiten Impftermin einzuhalten.

Am morgigen Sonntag sollen 180 Kölnerinnen und Kölner geimpft werden. Die Stadt Köln startet in ihrem eigenen Betrieb, den Sozial-Betrieben-Köln (SBK Köln). Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird persönlich den Impfstart kontrollieren. Die erste Kölnerin, die den Impfstoff erhalten wird ist die 92-jährige Gertrud V., die im Pflegeheim des Seniorenzentrums in Riehl der SBK Köln wohnt. Das Impfzentrum in der Deutzer Messe wird noch nicht den Betrieb aufnehmen. Die ersten Impfdosen, die zur Verfügung stehen, werden von den mobilen Impfteams in den Pflege- und Altenheimen verimpft.

Autor: red
Foto: Der erste Karton mit Impfstoff, so das Land NRW. | Screenshot vom Video, dass das Land NRW über seinen Twitterkanal verbreitet.