Köln | aktualisiert | Fast fünf Stunden lang waren rund 70 Menschen in luftiger Höhe der Rheinseilbahn gefangen und wurden von Höhenrettern der Kölner Berufsfeuerwehr gerettet. Grund war eine Gondel, die sich am linksrheinischen Pylon mit einem Hilfsseil verfangen hatte. Mittlerweile hat sich auch die KVB schriftlich erklärt.
Das sagt die KVB
23:15 Uhr > Die KVB wird alle notwendigen Schritte in die Wege leiten, um festzustellen, wie es zu diesem ungewöhnlichen Defekt kommen konnte. Entsprechende Maßnahmen wurden bereits heute in die Wege geleitet. Der Seilbahnbetrieb unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften. Die Anlagen werden regelmäßig intensiv von Fachkräften gewartet und vom TÜV überprüft. Einen Defekt wie diesen hat es in der inzwischen 60jährigen Betriebszeit nicht gegeben. Die KVB wird gemeinsam mit Spezialisten eine umfassende Untersuchung in die Wege leiten und über die Ergebnisse informieren, sobald diese vorliegen. Sie wird sich im Nachgang des Geschehens mit den von diesem Ereignis Betroffenen in Verbindung setzen.
Der Abschlussbericht der Stadt Köln
21:36 Uhr > Insgesamt 65 Personen, davon 20 Kinder und Jugendliche waren heute Nachmittag von einem Sicherheits-Stopp der Kölner Seilbahn betroffen, der alle 32 Gondeln sofort in ihrer Position über dem Ufer und dem Rhein stoppte. Kurz nach 20 Uhr konnte die Kölner Feuerwehr melden, dass alle Passagiere unverletzt und wohlbehalten das Ufer wieder erreicht hatten. Über 150 Einsatzkräfte und Höhenretter waren im Einsatz. Die Kräfte der Berufsfeuerwehr Köln wurden von 30 Kräften der Städte Düsseldorf, Dortmund und Aachen und aus dem Oberbergischen Kreis unterstützt, sowie der DLRG, der Freiwilligen Feuerwehr und Spezialisten der RWE. Ohne Verletzungen konnte alle Passagiere gerettet werden, lediglich ein Gondel-Mitfahrer klagte kurzzeitig über Kreislaufprobleme.
24 Gondeln, die sich aktuell über dem Rhein befanden, waren nur mit Höhenrettern erreichbar, 8 Gondeln konnten noch mit Drehleitern vom Ufer aus erreicht werden.
Alle gerettet
21:13 Uhr > Um 20:10 Uhr konnte die Berufsfeuerwehr den Abschluss der Höhenrettungs-Aktion an der Kölner Seilbahn vermelden. Unterstützt von Kräften der Feuerwehren Aachen, dem Oberbergischen Kreis, Düsseldorf und Dortmund gelang es deutlich früher als befürchtet, die über 70 festsitzenden Passagiere wieder ans Ufer und auf den Boden zu bringen.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Ich danke der Kölner Feuerwehr für ihren großartigen Einsatz und den vielen Einsatzkräften auch aus der Region, die uns Kölner unterstützten. Damit war eine schnelle Rettung der Passagiere möglich. Meine Gedanken waren bei den Kindern und Erwachsenen, die über viele Stunden mutig und geduldig ausharren mussten.“
70 Menschen ab 15:20 Uhr sitzen in luftiger Höhe fest
19:28 Uhr > Rund 30 Gondeln sitzen seit 15:20 Uhr von der Rheinseilbahn über der Zoobrücke fest. Die Kölner Feuerwehr ist im Einsatz und die Höhenretter holen die Menschen aus der Gondel. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker eilte vom Bügeln an den Ort des Geschehen und verschaffte sich ein ersten Überblick. Die Rettungsmaßnahmen dauern an.
Die Stadt Köln meldete um 19:08 Uhr: „Mit deutlich über 100 Einsatzkräften und Höhenrettern aus Köln, Düsseldorf, Dortmund, Aachen und dem Oberbergischen Kreis sowie der RWE Werksfeuerwehr befreit die Kölner Berufsfeuerwehr aktuell die festsitzenden Passagiere der Kölner Seilbahn. Eine Gondel hatte beim Einfahren in die linksrheinische Bodenstation heute Nachmittag einen Not-Stopp ausgelöst. Von rund 100 Passagieren konnten bereits 45 Personen wieder an das Ufer gebracht werden. Die Feuerwehr rechnet mit einem Einsatz bis weit in die Nachtstunden.“
Oberbürgermeisterin Henriette Reker erfuhr beim Bügeln von dem Unglück und machte sich sofort auf den Weg zur Unglücksstelle. Sie erklärte, dass sie weiterhin mit der Seilbahn fahren werde, denn die Bahn sei ein sicheres Verkehrsmittel. Für die Rettungsarbeiten wurde die Zoobrücke teilweise gesperrt.
Nach ersten Erkenntnissen und Aussagen der Kölner Feuerwehr hat sich vor dem linksrheinischen Pylon ein Hilfsseil in einer Gondel verwickelt. Daraufhin entgleiste das vordere Fahrwerk. Es ist die Gondel auf dem Foto von report-K. dass das WDR-Motiv der Maus zeigt. Aus der Gondel wurde eine vierköpfige Familie gerettet.
Mittlerweile sind auch viele hundert Schaulustige am Ort des Geschehens und verfolgen die Rettungsarbeiten. Der erste Notruf ging bei der Feuerwehr um 15:25 Uhr ein.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Kölner Verkehrs Betriebe aufgefordert, in der morgigen Sitzung des Hauptausschusses einen Bericht zu dem technischen Versagen abzugeben. Sie dankt schon jetzt den eingesetzten Kräften für ihren unermüdlichen Einsatz, so schnell wie möglich die Menschen aus den Gondeln zu befreien. „Ich kann mich gut in die Lage der Betroffenen versetzen, die ja sicherlich mit einer gehörigen Portion Angst über dem Rhein schweben. Umso mehr gilt mein Dank den Einsatzkräften, die so schnell wie möglich für alle Betroffenen die Situation sicher bereinigen. Im Hauptausschuss morgen werden wir von der KVB einen detaillierten Bericht zu diesem – man muss leider sagen – erneuten Versagen verlangen“.
Autor: ag, ehu, Foto: ehu