Berlin | Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca setzt sich als am häufigsten in Deutschland verimpftes Präparat durch. Laut Daten des Bundesgesundheitsministeriums vom Freitag wurde „Astra“ am Vortag bei 53 Prozent aller Erstimpfungen genutzt, der Anteil von Biontech lag bei 43 Prozent. Auch an vier der fünf vorhergehenden Tage wurde Astrazeneca häufiger das erste Mal gespritzt als Biontech.

Der Anteil von Moderna bleibt mit vier Prozent unverändert gering. Unterdessen wurden am Donnerstag auch erstmals Zweitimpfungen mit Astrazeneca durchgeführt. Bei Biontech wird mittlerweile nicht mehr für jeden Impfling eine zweite Dosis zurückgehalten, nachdem es an den hohen Lagerbeständen immer mehr Kritik gegeben hatte.

1,75 Millionen Menschen warten derzeit auf ihre Zweitimpfung mit Biontech, es werden aber bundesweit nur 1,67 Millionen Biontech-Dosen gelagert. Die Zahl der Erstimpfungen mit allen zugelassenen Wirkstoffen überstieg erstmals die Zahl von 200.000, und zwar schon am Mittwoch, wie erst jetzt bekannt wurde. Wegen Meldeverzug werden die Tageswerte permanent auch nachträglich hochkorrigiert.

Insgesamt stieg die bekannte Zahl an Impflingen binnen 24 Stunden um 221.895 an. Die bundesweite Impfquote (ohne Zweitimpfungen) liegt damit nun bei 7,22 Prozent der Bevölkerung, entsprechend 5,98 Millionen Menschen. In den letzten sieben Tagen wurden auf Basis dieser Daten täglich durchschnittlich 177.000 Menschen erstmalig gegen das Coronavirus geimpft.

Paul-Ehrlich-Institut: Impfreaktionen kein Grund zur Sorge

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, nennt Impfreaktionen wie vorübergehendes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit sowie grippeähnliche Symptome ein gutes Zeichen bei der Immunisierung gegen das Coronavirus. „Streng genommen zeigen die Impfreaktionen, dass sich der Körper mit dem Erregerbestandteil im Impfstoff auseinandersetzt, um eine Immunreaktion, vor allen Dingen eine gegen Covid schützende Immunreaktion, hervorzurufen“, sagte der Mediziner dem „Mannheimer Morgen“ (Freitagausgabe).

Von den Verdachtsmeldungen, die das Paul-Ehrlich-Institut bezogen auf die neuen Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca derzeit erhalte, handele es sich in den meisten Fällen um typische Impfreaktionen, die im Laufe von ein bis drei Tagen nach der Impfung wieder abklingen.

Auch schwerwiegendere Reaktionen würden gemeldet, allerdings zum kleineren Anteil. „Wir haben jetzt Erfahrungen mit dem Alltagsgebrauch der bereits zugelassenen Covid-Impfstoffe in Deutschland, und hier zeigt es sich, dass eine stärkere Impfreaktion im Allgemeinen bei jüngeren häufiger ist als bei älteren Personen, insbesondere im Alter von 60 Jahren oder noch älter.“ Das Paul-Ehrlich-Institut sorge akribisch dafür, dass „alle Risikosignale früh erkannt werden und wir reagieren können, sollte es notwendig sein“.

Autor: dts