Symbolbild Bau. | Foto: IG Bau Köln

Köln | Der Bau in Köln steht möglicherweise vor einer Krise: IG BAU warnt vor einem drohenden Bau-Streik, der die Bauprojekte in der Stadt lahmlegen könnte. Was sind die Hintergründe?

Mehmet Perisan, Bezirksvorsitzender der IG BAU Köln-Bonn, schlägt Alarm: Die Bauprojekte in Köln könnten bald stillstehen, wenn es zu einem Bau-Streik kommt. Grund dafür ist das drohende Scheitern der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. Trotz eines Schlichterspruchs zeigen sich Bauhandwerk und Bauindustrie bisher wenig kompromissbereit. Perisan warnt vor den schwerwiegenden Folgen eines Streiks für die Bauwirtschaft in der Stadt.

In Köln gibt es insgesamt 549 Bauunternehmen, in denen derzeit mehr als 8.350 Beschäftigte arbeiten. Doch diese Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, wenn die Arbeitgeber den Schlichterspruch nicht akzeptieren. Perisan warnt vor einer Fachkräfte-Flucht von den Baustellen und einem möglichen langfristigen Schaden für die Branche.

Die Gewerkschaft fordert dringend ein schnelles „Ja“ zum Schlichterspruch, um die Lohnverluste durch die Inflation auszugleichen und den Bau attraktiver zu machen. Der Schlichter Rainer Schlegel empfiehlt eine Lohnerhöhung von mindestens 250 Euro pro Monat sowie weitere Steigerungen in den kommenden Jahren. Außerdem soll das Ausbildungsentgelt für Azubis auf 1.080 Euro pro Monat angehoben werden, um den Nachwuchs zu fördern.

Ein positiver Nebeneffekt des Tarifabschlusses könnte ein Anziehen der Baukonjunktur sein, insbesondere im Wohnungsbau. Schlegel prognostiziert einen Aufschwung, da die Nachfrage nach Wohnraum steigt. Die Bauwirtschaft in Köln steht damit vor einer Schicksalsstunde, die über die Zukunft der Bauprojekte in der Stadt entscheiden könnte.