Bielefeld | Viele Jugendliche empfinden nach einer Studie der Universität Bielefeld die Weitergabe privater Fotos und Videos im Internet als belastend. Nach einer Befragung von fast 2.000 Schülern in ganz Deutschland leidet jeder Zweite besonders dann darunter, wenn Mitschüler das Material verbreiten, um jemanden lächerlich zu machen. Die Forscher erklärten das Ergebnis damit, dass die Folgen schlecht kontrollierbar seien, weil digitale Fotos und Videos beliebig oft vervielfältigt und verbreitet werden könnten. Hingegen werden laut der Studie Spott, Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen nur von etwa einem Viertel der Befragten als stark oder sehr stark belastend wahrgenommen.

„Das könnte daran liegen, dass diese Form von Cyberbullying auch direkt an das Opfer gerichtet werden kann. In dem Fall werden relativ wenige Personen Zeuge“, sagte der Sozialwissenschaftler Peter Sitzer, Mitautor der Studie. Mit der Untersuchung wollten die Forscher eigenen Angaben zufolge zeigen, dass Mobbing durch Cyberbulling, also eine üble Nachrede, Beleidigungen in Foren und sozialen Netzwerken, „keine Lappalie, sondern ein ernsthaftes Problem ist“.

Autor: dapd