Köln | Die Stadtverwaltung hat nun ihr Konzept für die kommende Silvesterveranstaltung 2017/2018 vorgelegt. Die Stadt Köln hat sich dazu entschieden in der kommenden Silvesternacht 2017/18 ein ähnliches Programm wie im vergangenen Jahr vorzubereiten. Das geht aus der Anlage hervor, die morgen dem Finanzausschuss vorgelegt werden soll. Es wird also erneut an Silvester, rund um den Dom, eine Kombination aus einem Lichtkunstprojekt und einem musikalischen Rahmenprogramm geben. Die Linken im Rat der Stadt Köln zeigen sich verärgert und sprechen von Ausgrenzung und Langeweile.

Die Stadt Köln ließ für die Planung der kommende Silvesternacht 2017/18 erneut ein Konzept ausschreiben. Elf Konzepte sollen eingereicht worden sein. Unter der Leitung des Lichtkünstlers Ingo Dietzel werde also die Agentur „Panirama“ für das Konzept in der kommenden Silvesternacht verantwortlich sein.

Als Entscheidungskriterien nennt die Stadt neben dem kostengünstigen Angebot, die „starke Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger“. Zudem anderen würde sich das abwechslungsreiche Programm, inhaltlich zum Programm des Vorjahres, durch Integration von „effektstarken 3D-Shows mit Licht und Sound“, unterscheiden.

Zwar forderten SPD und die Linke im vergangenen Hauptausschuss am Montag eine politische Diskussion zum Silvesterprogramm 2017/18 – nach den neuesten Erkenntnissen die ein Symposium bei der Polizei Köln zu Silvester 2015/16 und 2016/17 – doch CDU, Grüne und FDP lehnten eine Diskussion ab.

Lichtkunstprojekt zur Silvesternacht 2017/18

Das Lichtkunstprojekt setzt sich aus einem Mix aus Video- und Großbildprojektionen unter Einsatz 3D-Effekte sowie einem begleitenden Soundkonzept zusammen, heißt es in dem Silvesterprogramm der Agentur Panirama. Die auf den unterschiedlichen Fassaden dargestellten 3D-Projektionen und Grafiken sollen Bezug auf die Architektur der Objekte sowie auf die vorgegebenen Themenbereiche Partizipation und weiteres zum Jahreswechsel nehmen. Als Beispiele werden erdgeschichtliche und stadtgeschichtliche Entwicklung genannt, aber auch ein Ausblick in die Zukunft Kölns oder die Thematisierung eines Ausstellungsgegenstandes des RGMs können Teil der Projektion werden.

Projektionsablauf Silvesternacht 2017/18

Die Aktivierung der Schutzzone und die Illumination sollen gegen 18 Uhr beginnen. Auf dem Roncalliplatz soll es ab 20 Uhr losgehen. Dort werden stündlich 3D-Videomapping Shows zu sehen sein. Nach dem Countdown zum Jahreswechsel werden ruhige Visuals bis voraussichtlich 1 Uhr präsentiert.

Stadt verzichtet aus sicherheitsbezogener Vorgaben auf populäre Bands der Kölner Musikszene

Aufgrund sicherheitsbezogener Vorgaben durch Ordnungsamt und Polizei werde bei der Programmierung des musikalischen Rahmenprogramms darauf verzichtet, populäre Bands der Kölner Musikszene in das Rahmenprogramm zu integrieren, sagt die Stadt. Stattdessen werde sich das Programm auf Beiträge beschränken, die den Anforderungen der Sicherheitsbehörde in Sachen Publikumszulauf entsprechen. Dies gelte beispielsweise für den Chor „Gospel Cologne“. „Gospel Cologne“ wolle sich erneut mit 150 bis 200 Kölnerinnen und Kölner am Silvesterprogramm beteiligen, teilt die Stadt Köln mit. Das musikalische Programm wird auf dem Roncalliplatz vor dem Dom eine Bühne aufgebaut.

Die Linke Köln: Stadt plant Ausgrenzung mit Langeweile

Wieder soll mit einer Schutzzone repressiv agiert werden und Köln ist Silvester wieder nicht weltoffen und tolerant, so die Fraktion die Linke in einer schrifltichen Stellungnahme zum kommenden Programm der Silvesternacht 2017/18. Es sollen „keine attraktiven Bands mit einer besonderen Sogwirkung auf dem Roncalliplatz auftreten“.

Aus Sicht der Linken werden Konsequenzen aus der Erkenntnis des Polizeisymposiums – dass im letzten Jahr keine Straftäter kamen, sondern Flüchtlinge, die Silvester feiern wollten – nicht gezogen. Der Fraktionssprecher Jörg Detjen erklärt: „Die Linke und die SPD fordern in einem gemeinsamen Antrag das kulturelle Programm deutlich zu attraktivieren und zu öffnen. Es soll ein Angebot geschaffen werden und sich an den Ideen von Birlikte zu orientieren: Zusammenstehen, Zusammenleben und Zusammen reden.“

Autor: Irem Barlin