Essen | Im Streit über den Ausstieg bei Uniper bekommt Eon-Chef Johannes Teyssen Rückendeckung von Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley. „Natürlich gab es Alternativen, nichts ist alternativlos – aber es ist die beste Lösung“, sagte Kley dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Wir haben das im Aufsichtsrat intensiv geprüft.“

Gleichzeitig räumte Kley aber Fehler in der Kommunikation ein: „Man blickt immer kritisch und selbstkritisch auf Prozesse zurück“, sagte er. Auch wenn er mit der Entscheidung „völlig im Reinen“ sei, hätten in der Kommunikation „alle besser agieren können“. Da schließe er sich ausdrücklich mit ein.

Eon will seine restlichen knapp 47 Prozent am Stromproduzenten Uniper für 3,8 Milliarden Euro an den finnischen Energiekonzern Fortum verkaufen – und stößt damit auf massive Kritik beim Uniper-Management. Uniper-Chef Klaus Schäfer wirft Teyssen vor, die ehemalige Tochter entgegen früheren Absprachen zur Übernahme frei zu geben. „Natürlich habe ich Verständnis, dass ein Unternehmen und sein Chef am liebsten selbstständig bleiben wollen“, sagte Kley: „Aber erstens muss ich auch an die Interessen von Eon denken – und dafür ist es der beste Weg. Und zweitens ist es auch für Uniper eine gute Lösung.“ Fortum sei „ein guter Partner“. Den Vorwurf, Teyssen habe sein Wort gebrochen, wies Kley zurück.

„Da ist nichts“, sagte er: „Alles ist korrekt abgelaufen.“

Autor: dts