Bonn | Das Bundeskartellamt hat gegen den Bonner Süßwarenhersteller Haribo und dessen verantwortliche Mitarbeiter Geldbußen in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro verhängt.

Die Behörde warf dem Gummibärchen-Hersteller heute vor, mit drei anderen Süßwarenherstellern Informationen über die Verkaufsverhandlungen mit Einzelhandelskonzernen ausgetauscht und damit den Wettbewerb beeinträchtigt zu haben. Kartellamtspräsident Andreas Mundt betonte, im Falle von Haribo gehe es zwar „nicht um klassische Hardcore-Absprachen über Preise, Gebiet, Kunden oder Quoten“. Doch sei auch der bloße Informationsaustausch mit Wettbewerbern etwa über Rabattforderungen großer Einzelhändler und die beabsichtigte Reaktion geeignet, den Wettbewerb zu behindern.

Gegen zwei weitere Süßwarenhersteller werden die Ermittlungen noch fortgeführt. Ausgelöst worden war das Verfahren durch Hinweise des Schokoriegel-Herstellers Mars, der deshalb von der Bonusregelung des Kartellamtes profitiert und keine Geldbuße zahlen muss. Der Bußgeldbescheid gegen Haribo ist noch nicht rechtskräftig.

Autor: dapd