Wiesbaden | Anders als in den ersten beiden Quartalen 2020 kam der in Deutschland erzeugte Strom im dritten Quartal wieder mehrheitlich (56,0 Prozent) aus konventionellen Energieträgern. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Stromeinspeisung aus konventionellen Energieträgern aber um 5,8 Prozent, während die Einspeisung aus erneuerbaren Energien um 1,1 Prozent zunahm.

Im 3. Quartal wurden in Deutschland insgesamt 116,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist, 2,9 Prozent weniger als im 3. Quartal 2019. Wenngleich die eingespeiste Strommenge aus Kohlekraftwerken gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,9 Prozent zurückging, hatte Kohlestrom mit 26,4 Prozent erstmals seit dem 4. Quartal 2019 den größten Anteil an der insgesamt eingespeisten Strommenge. Die höchsten Anstiege bei der Stromeinspeisung im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichneten der Strom aus Photovoltaik mit +8,9 Prozent und der Strom aus Erdgas mit +6,6 Prozent. Die importierte Strommenge ist im 3. Quartal 2020 im Vergleich zum 3. Quartal 2019 um 10,3 Prozent auf 12,5 Milliarden Kilowattstunden gesunken.

Den größten Rückgang verzeichneten die Importe aus Frankreich mit -65,7 Prozent. Die exportierte Strommenge sank um 5,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurde weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert.

Die Energieversorgungsunternehmen in Deutschland haben im Jahr 2019 bei der Abgabe von Strom an Haushaltskunden im Durchschnitt 25,3 Cent je Kilowattstunde eingenommen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes waren das 3,5 Prozent mehr als 2018. Bei der Abgabe von Gas an Haushaltskunden erzielten die Unternehmen einen Durchschnittserlös von 5,05 Cent je Kilowattstunde, das waren 3,2 Prozent mehr als 2018.

Autor: dts