Auf einer Länge von rund 70 Metern schrammte der LKW an der Lärmschutzwand entlang und beschädigte diese teilweise schwer.

"Wir standen im Stop-and-Go-Berufsverkehr auf der Berrenratherstraße. Plötzlich hörten wir ein Geräusch wie bei einer Explosion über uns und da fielen schon Trümmerteile auf unseren Wagen. Wir haben heute einen Schutzengel gehabt", berichteten zwei Augenzeugen gegenüber report-k.de, deren Fahrzeug durch herabfallende Trümmerteile beschädigt wurde. Auch ein zweiter Wagen, der in Richtung Hürth unterwegs war, wurde beschädigt. Anders als der Polizeieinsatzleiter Rainer Fuchs berichtete, erklärte der Pressesprecher der Hürther Feuerwehr, dass auf der Berrenrather Straße niemand verletzt wurde.

Nach ersten Erkenntnissen der Kölner Polizei ereignete sich der Unfall am heutigen Morgen staubedingt. Anscheinend konnte der polnische Lkw-Fahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen und wich am Stauende nach rechts auf den Seitenstreifen aus. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Lkw, kam rechts in den Grünstreifen ab und walzte auf einer Länge von 70 Metern die Leitplanke in den Boden. Der Lkw durchschlug dabei mehrfach die dortige Lärmschutzwand und riss unter anderem die Verkleidung über der Brücke ab. Auch der Lkw-Fahrer hatte Glück, dass er nicht von der Brücke stürzte. Rund 20 Meter hinter der Brücke kam der Lkw schwer beschädigt zum Stehen. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr laufen geringe Mengen Dieselkraftstoff aus. Gefahrgut hat der Lkw vermutlich nicht geladen. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.

Auf der A4 in Richtung Heerlen sind derzeit zwei Fahrspuren gesperrt. Die Berrenrather Straße ist zwischen Militärring und Hürth komplett gesperrt – auch für Fußgänger und Fahrradfahrer. Zur Dauer der Sperrungen konnten sich weder Polizei noch Feuerwehr äußern. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich die Bergungs- und Sicherungsarbeiten über mehrere Stunden hinziehen. Ein Statiker ist angefordert, der klären soll, ob die Standfestigkeit der Brücke und der noch stehenden Teile der Lärmschutzwand weiter gegeben ist. Das Verkehrsunfallaufnahmeteam hat die Ermittlungen aufgenommen. Unter der Brücke hat die Feuerwehr Hürth die Einsatzleitung, während oben auf der A4 die Kölner Berufsfeuerwehr den Einsatz koordiniert. Die Zusammenarbeit laufe reibungslos, so ein Sprecher der Feuerwehr Hürth gegenüber report-k.de.

11:00 Uhr > 150 Liter Diesel ausgeflossen
Wie die Feuerwehr Köln inzwischen mitteilte, ereignete sich der Unfall heute Morgen um acht Uhr. Dabei seien aus dem Lkw rund 150 Liter Diesel ins Erdreich geflossen, weswegen das Umweltamt dazu beordert wurde. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln sicherten derweil die Unfallstelle auf der Autobahn und koordinierten die weiteren Maßnahmen. Neben der Polizei aus Köln und dem Rhein-Erft-Kreis wurde der Landesbetrieb Straßen.NRW hinzugezogen.

17:25 Uhr > Sperrungen aufgehoben
Wegen des Unfalls war die Berrenrather Straße heute bis etwa 16:45 Uhr für den Verkehr gesperrt. Auf der BAB A4 waren zunächst zwei Fahrspuren, später dann nur noch die rechte Fahrspur in fahrtrichtung Kreuz Köln-West gesperrt. Diese Fahrspur wird aktuell von der Polizei Köln wieder freigegeben.

[ag]