Köln | aktualisiert | Bei einem Unfall auf der A 57 zwischen Dormagen und Worringen wurde heute ein 55-Jähriger Mann tödlich verletzt. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann eine Panne und wollte wohl ein Warndreieck aufstellen. Dabei wurde er von einem Fahrzeug erfasst, der Fahrzeugführer muss geflüchtet sein. Zwei LKW-Fahrer halfen nach eigenen Angaben dem Schwerstverletzten und berichteten, dass viele Fahrzeuge zuvor einfach vorbeifuhren, ohne dem Unfallopfer zu helfen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, sagte ein Beamter vor Ort. Aktualisiert: LKW-Fahrer vorläufig festgenommen.
— — —
Ein Video von der Unfallstelle und der Arbeit der Ermittler der Polizei >
— — —

23.11., 12:08 Uhr > Die Polizei Köln teilt mit, dass der 55-Jähriger Pulheimer auf dem Weg zum ordnungsgemäßen Absichern des Autos, von dem Lkw-Fahrer erfasst wurde. Der 55-Jährige trug bereits eine Warnweste.

23.11., 9:04 Uhr > Auf Nachfrage von report-K teilte die Kölner Polizei mit, dass im Zuge der Ermittlungen einen Kölner Spedition aufgrund der Zeugenaussagen ausfindig gemacht werden konnte, wo der LKW und Fahrer angetroffen wurden. Der Fahrer des LKW wurde vorläufig festgenommen, so ein Polizeisprecher. 

22.11., 22:53 Uhr > Eine Brille liegt auf dem Seitenstreifen und ein völlig zertrümmertes Warndreieck. Viele Autoteile liegen verstreut auf dem rechten Fahrstreifen und dem Seitenstreifen. Diese verteilen sich über rund 50 Meter zwischen dem Fundort des Schwerverletzten und seinem abgestellten PKW. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Mann die Stelle, an der sein PKW liegen blieb, absichern wollte und sich daher entgegen der Fahrtrichtung mit dem Warndreieck bewegte. Nach Zeugenaussagen sei er von einem LKW erfasst von dem ein Teil des Kennzeichens und die Werbeaufschrift bekannt sei. Der Fahrer des LKW habe dann wohl Fahrerflucht begangen. Allerdings liegen auch Autoteile an der Unfallstelle, die nicht einem LKW zuzuordnen sind. Ob sie in Zusammenhang mit dem Unfall stehen, müssen die polizeilichen Ermittlungen ergeben. Ein LKW, der zu den Zeugenaussagen passe, sei auf Kölner Stadtgebiet von den Beamten angehalten und überprüft worden.

Zwei Fahrer eines LKW hielten neben dem Verletzten an und organisierten die Rettung. Auch ein weiterer Wagen stoppte. Die LKW-Fahrer erzählen, dass mehr als 50 Fahrzeuge einfach an der Unfallstelle vorbeigefahren seien und niemand angehalten habe, um dem Mann zu helfen. Der Rettungsdienst aus Neuss soll, so die Polizei, gemeinsam mit einem Notarzt noch versucht haben, den Mann zu reanimieren. Dies gelang jedoch nicht und der Mann verstarb an der Unfallstelle. Die Kölner Polizei setzte ihr Unfallaufnahmeteam ein, um die Dokumentation des Unfalls vorzunehmen. Die Autobahn war für mehrere Stunden gesperrt.

Autor: Andi Goral
Foto: Der Ort an dem die LKW Fahrer das Unfallopfer fanden und es versorgt wurde