Köln | Auf den Plakaten steht: „Streik ist notwendig“. Eines davon hing am Ebertplatz. Dabei handelt es sich um eine Adbusting Kampagne. Eine Aktionsform die Werbung im öffentlichen Raum verfremdet, überklebt oder auf andere Weise umgestaltet.
Es ist eine Form der Kommunikationsguerilla, die der Verfassungsschutz dem Linksextremismus zuordnet. An dieser Einordnung des Verfassungsschutzes gibt es die Kritik der Kriminalisierung dieser Protestform. Adbusting ist meist Sachbeschädigung, Vandalismus im Bereich der Bagatellgrenze.
Im Rahmen des gestrigen Streiks der Bediensteten des ÖPNV nutzten das antikapitalistische Klimatreffen Köln, das Offene Feministische Treffen Köln und das Offene Antifa Treffen die Form des Adbustings, um festzustellen, dass sie diesen Streik für notwendig halten.
In ihrer Bekennermail schreiben die Gruppierungen: „Genervt vom Streik? Verstehen wir, aber schuld sind nicht die Streikenden, sondern Arbeitgeber und Politik. Sie sind verantwortlich für die schlechte Bezahlung und die miesen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Zu wenig Personal, zu lange Arbeitszeiten, zu kurze Pausen. Diese enormen Belastungen führen zur Überlastung und krankheitsbedingten Ausfällen der FahrerInnen. Darum Läuft der KVB_Betrieb nicht. Darum Verspätet sich ständig Bus und Bahn oder fallen sogar aus. Darunter leiden nicht nur Beschäftigte, sondern wir alle die auf die KVB angewiesen sind, weil wir uns kein Auto leisten können.“
Die Plakate hingen an der Kalk Post, dem Neumarkt und dem Ebertplatz.