Kabul | aktualisiert | In Afghanistan sind am Samstag zwölf Millionen Menschen dazu aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Zur Wahl stehen acht Kandidaten. Als Favoriten gelten zum einen die ehemaligen Außenminister Abdullah Abdullah und Salmai Rassul sowie zum anderen der Ex-Finanzminister Aschraf Ghani.

Lange Schlangen bei Präsidentschaftswahlen

21:20 Uhr > Bei den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan zeichnet sich eine vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung ab. Trotz Drohungen der Taliban-Milizen und schlechten Wetters strömten die Menschen zu den Urnen, um über die Nachfolge von Hamid Karsai abzustimmen, der gemäß der Verfassung nicht wieder antreten durfte. Nach ersten Angaben hätten rund 58 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Die befürchtete Gewaltwelle blieb zunächst aus, ein Großaufgebot von rund 400.000 Sicherheitskräften sicherte den Urnengang ab, zugleich sind im ganzen Land Wahlbeobachter im Einsatz, um die Rechtmäßigkeit zu überwachen. Es sei bislang nur zu wenigen Zwischenfällen gekommen, so seien Wahllokale im Osten des Landes beschossen worden. Die Auszählung der Stimmen kann bis zu mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sollte dann keiner der acht Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen hinter sich vereinen, ist für den 28. Mai eine Stichwahl angesetzt.

Offener Ausgang

14:13 Uhr > Abdullah war bei der letzten Abstimmung vor fünf Jahren hinter dem bislang amtierenden Präsidenten Hamid Karsai Zweiter geworden und Rassul werden Chancen ausgerechnet, da er von Karsai unterstützt wird. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten über 50 Prozent der Stimmen erhält. Das Wahlergebnis soll erst Ende April oder Anfang Mai offiziell feststehen, eine mögliche Stichwahl ist für den 28. Mai geplant.

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist angespannt, für den Wahltag haben die Taliban mit Anschlägen gedroht. Rund 350.000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um dies zu verhindern. Hunderte Wahllokale mussten laut Angaben der afghanischen Wahlkommission (IEC) bereits geschlossen werden, weil deren Sicherheit nicht garantiert werden könne, berichtet „Al Jazeera“.

Die Abstimmung hat am Samstagmorgen um 7 Uhr Ortszeit (4:30 Uhr deutscher Zeit) begonnen und soll bis 16 Uhr Ortszeit (13:30 Uhr deutscher Zeit) andauern.

Autor: dts