Köln | Die Mannschaft des Stadtkonservators Thomas Werner ist nun vollzählig. Heute stellte er seine neue Stellvertreterin und Abteilungsleiterin Marion Grams-Thieme vor, die seit dem 23.Juli 2013 im Amt ist. Sie war seit 1991 eine der 13 Gebietsreferenten in Köln und konnte sich  laut Werner aufgrund ihrer Erfahrung in einem Ausschreibungsverfahren problemlos gegen 23 Bewerber aus ganz Deutschland durchsetzen. Nach den Sanierungen des Gürzenichs, des Rathauses und des Spanischen Baus, die sie für das Amt betreute, wird sie den Fokus auf die Arbeit als Stellvertreterin und Abteilungsleiterin richten, ihr Gebietsreferat Innenstadt aber behalten. Ihr Gebietsreferat Lindenthal wird sie allerdings abgeben. Die freiwerdende Stelle soll intern durch einen Mitarbeiter besetzt werden.

Ihr Aufgabengebiet in der Innenstadt reicht von der mittelalterlichen Toburg über die Oper bis hin zum Rathaus. Wobei davon die Oper keine leichte Aufgabe sei, denn Grams-Thieme ist nach eigenen Angaben die wichtigste Person in dieser Angelegenheit. „Ich habe keine Angst vor großen Brocken“, betonte die 56-Jährige, denn sie kenne viele Menschen in der Stadtverwaltung und könne sich somit ihre guten Beziehungen zu Nutze machen.

Für die Zukunft hat Stadtkonservator Werner große Pläne. Da fast alle Denkmäler bis 1960 unter Schutz gestellt seien, liege nun das Hauptaugenmerk auf den 60er und 70er Jahren. Dazu zählten zum Beispiel die Kirche der katholischen Hochschulgemeinde, das Hörsaalgebäude der Universität und die Universitätsbibliothek. Das Philosophikum gehört allerdings nicht dazu, da es im Laufe der Zeit durch Anbauten äußerlich zu stark verändert wurde.  Insgesamt würden die Eintragungen nicht von großer Zahl sein, aber die Unterschutzstellung eines Denkmals sei ein langer Prozess, so Werner und Grams-Thieme.

Ein weiteres Ziel sei es, die PR-Arbeit zu verstärken. Die Bürger sollen über die aktuellen Arbeiten des Denkmalschutzes in Kenntnis gesetzt werden. Dadurch soll auch eine Akzeptanz erreicht werden. Für Werner ist dies besonders wichtig. Er betonte, dass er den Denkmalschutz nicht im „stillen Kämmerlein“ ausführen möchte, denn es wäre schade, wenn die Bürger keinen Anteil daran hätten. So wird in Zukunft der Dialog mit den Bürgern zur Planung gesucht. „ Wir hoffen, dass die Bürger das annehmen und sich interessieren. Es ist schließlich ein Angebot, rechtlich kann man niemanden dazu zwingen“, meinte Grams-Thieme. Auch möchten Werner und Grams-Thieme auf die Investoren zugehen. „Wir werden aktiv den Dialog suchen. Wir wollen agieren und nicht reagieren“, betonte Werner. Er möchte den Investoren von Beginn an die wesentlichen Gestaltungsspielräume aufzeigen, um somit Enttäuschungen zu vermeiden und um somit die Planung besser voranzutreiben.

Auch die energetische Ertüchtigung spielt eine wichtige Rolle in den Plänen des Stadtkonservators für die kommenden Jahre. Viele Dächer sollen eine Dämmung erhalten oder Fenster ausgetauscht werden, um Energie zu sparen. Allerdings sei es kein leichtes Unterfangen, denn das äußere Erscheinungsbild dürfe nicht beeinträchtigt werden. Anderenfalls könne ein Gebäude nicht mehr unter Denkmalschutz gestellt werden, denn durch äußerliche Eingriffe nehme die Qualität des Gebäudes wesentlich ab, so Werner. Dank des technischen Fortschritts sei es unter anderem möglich, ein Gebäude fast problemlos zu dämmen, denn die Dämmschichten würden immer dünner und besser. Für ihn als Stadtkonservator sei es aber auch eine Herausforderung, immer mehr auf dem neuesten Stand und somit gut über die neuesten Techniken informiert zu sein.

Autor: Laura Weigele
Foto: Marion Grams-Thieme ist neue Stellvertretende Stadtkonservatorin.