Ingolstadt | Audi erhöht das Tempo bei seinem Wachstumskurs. „Unter dem Strich werden wir in diesem Jahr mehr als 1,5 Millionen Autos verkaufen“, sagte Audi-Chef Ruppert Stadler im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Audi wird diese Marke komfortabel überspringen und das Etappenziel zwei Jahre früher als geplant erreichen.“

Stadler will die von ihm geführte Tochter des Volkswagen-Konzerns näher an Branchenprimus BMW heranführen. „Wir haben Mercedes-Benz überholt und sind so dicht an BMW dran wie nie zuvor.“, sagte er. „Wir legen noch einen Zahn zu, mit neuen Produkten und einer breiten internationalen Aufstellung.“

Eine Modelloffensive soll die entscheidenden Impulse geben. Bei seinem Amtsantritt im Jahr 2007 wies Audi 19 Modelle auf, inzwischen sind es 44. „Und bis 2020 werden wir bei 60 sein“, kündigte der Vorstandschef an. „Damit haben wir alle Chancen der Welt, zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Millionen Einheiten pro Jahr zu verkaufen und die weltweit führende Premium-Marke zu sein.“

Dabei profitiert die Marke mit den vier Ringen vor allem von der internationalen Dynamik. „Wir werden 2014 zum ersten Mal mehr Autos außerhalb Deutschlands herstellen als in unseren beiden Stammwerken in Ingolstadt und Neckarsulm“, so Stadler. Trotz der sich abkühlenden Konjunktur in China setzt Audi bei seiner Attacke auf BMW weiter auf seinen wichtigsten Markt und erhöht dort die Fertigungskapazitäten.

Stadler: „Wir haben unsere Kapazitäten in unserem Werk Changchun im Nordosten Chinas in über zwei Jahrzehnten auf rund 500.000 Einheiten ausgebaut. Der nächste Schritt ist unsere zweite Fabrik in Foshan im Süden Chinas. Dort planen wir 150.000 bis 200.000 Autos pro Jahr vom Band laufen zu lassen. Bei Bedarf können wir das noch steigern.“

Autor: dts
Foto: Audi in Ingolstadt