Köln | In der Magistrale des Stadthauses Deutz wurde heute die Plakatausstellung des „Ideenwettbewerbs 2012“ vom „Dialog Kölner Klimawandel“ (DKK) eröffnet und die besten Projektideen mit Förderpreisen ausgezeichnet. Thema des Wettbewerbs waren Ideen zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit. Beteiligen konnten sich alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Köln.

Durch die mit 1.000 Euro dotieren Förderpreise soll die Weiterentwicklung der prämierten Projekt-Ideen vorangetrieben werden. Ausgezeichnet wurden Ideen in den Kategorien Stadtentwicklung, Klima, Verkehr und Bildung. Durch den Wettbewerb sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in den Klima-Dialog einbezogen werden und die in ihrer Kapazität begrenzten Workshops des „Dialog Kölner Klimawandel“ ergänzt werden.

Svend Ulmer vom „KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung“, das zusammen mit der Stadt Köln, dem Haus der Architektur Köln und dem Institut für angewandte Kreativität den „DKK“ ins Leben gerufen hat, präsentierte gemeinsam mit einigen Teilnehmern des Wettbewerbs die ausgestellten Projekte.

Gegen Plastiktüten und für Radschnellwege

Preisträger in der Kategorie Bildung ist „Das jute Bonusprogramm“ von Christian Schmitt. Ziel des Projekts ist es, den Verbrauch von umweltschädlichen Plastiktüten im Einzelhandel zu reduzieren. Schmitt will Plastiktüten nicht verbieten, sondern über ein Anreizsystem, das ähnlich wie das bekannte „Payback“-System funktionieren soll, zu verantwortungsvollem Konsum anregen. Wenn der Verbraucher beim Einkaufen auf Plastiktüten verzichtet und stattdessen mit einer „Jute Bonustasche“ einkaufen geht, sollen ihm Punkte gutgeschrieben werden. Diese besitzen einen Gegenwert in Euro und können auf einer Internet-Plattform für soziale Projekte in der Umgebung gespendet werden. Der „REWE Group“ liege das „Das jute Bonusprogramm“ bereits als Entwurf vor, so Schmitt.

In der Kategorie Verkehr wurde der „RadExpressWegKöln“ von Thor Zimmermann ausgezeichnet. Das Projekt sieht vor, Radschnellwege einzurichten, auf denen andere Radfahrer gefahrlos überholt werden können und Geschwindigkeiten von 25 km/h konstant erreichbar sein sollen. So soll einerseits das Fahrrad als innerstädtisches Verkehrsmittel gefördert werden und andererseits das PKW-Verkehrsaufkommen reduziert werden. Für die Radschnellwege sollen bereits bestehende Trassen auf mehrspurigen Fahrbahnen wie der Inneren Kanalstraße umfunktioniert werden.

Altersgerechtes Wohnen in Longerich

Faegh Abkhezar, Architekturstudent an der FH Köln, erhielt den Förderpreis in der Kategorie Stadtentwicklung. Sein Projekt hat die Sanierung und den altersgerechten Umbau einer Wohnanlage in der Altonaer Straße 11-22 in Longerich zum Ziel. Der demografische Wandel mache es erforderlich, in Zukunft auf altersgerechte Umbaumaßnahmen besonderen Wert zu legen, so Abkhezar. Zurzeit seien nur ein Prozent aller Wohnungen in Deutschland altersgerecht. Die Sanierung an der Altonaer Straße ist ein Pilotprojekt der GAG Immobilien AG Köln und der Fachhochschule Köln im Rahmen des Forschungsprojektes „Köln for all“.

Preisträger in der Kategorie Klima ist das Projekt „Latentwärmenutzung“ von Gerd Brust. Hierbei soll die ungenutzte Abwärme von Kraftwerken oder der Kölner Müllverbrennungsanlage in Containern gespeichert werden und zu gemeinnützigen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder Schwimmbädern transportiert werden. Die hierfür notwendige Technologie steht bereits zur Verfügung. Mit diesem Verfahren sollen bis zu 90% der CO2-Emissionen bei der Wärmeversorgung von Immobilien eingespart werden können.

Infobox

Ausstellung: 08. Oktober bis 18. Oktober 2012

Stadthaus Deutz, Magistrale (M16-M20)

Eintritt frei

Autor: Christian Bauer
Foto: Svend Ulmer vom „KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung“ präsentiert das Gewinnerprojekt in der Kategorie „Klima“