Berlin | Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) birgt nach einem Gutachten im Auftrag des Bundesfinanzministeriums erhebliche Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung und die öffentlichen Haushalte in Deutschland.

Mittelfristig könne es unter anderem zu einer exzessiven Kreditvergabe, einer Fehlleitung von Kapital, einer Preisblase am Immobilienmarkt, der Entstehung von „Zombie-Banken“, unverhältnismäßig hohen Lohnanstiegen und damit zu einem Fehlurteil über die Wirtschaftskraft insgesamt kommen, heißt es in der Expertise des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, das der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe) vorliegt. Werde hier nicht gegengesteuert, sei auf mittlere Sicht eine „schwere Rezession“ mit entsprechend fatalen Folgen für den Staatsetat nicht auszuschließen.

Als Reaktion schlagen die Forscher unter anderem eine höhere Besteuerung von Häusern sowie die Privatisierung sanierungsbedürftiger Straßen und Brücken vor.

Autor: dts