Köln | Das Magazin „Stern“ und das Recherchebüro „Correcitv“ melden Fälle sexueller Belästigung beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Der Sender will sich zu den Fällen allerdings nicht äußern: „Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes äußern wir uns nicht zu konkreten Fällen. In den vergangenen zehn Jahren sind sieben Fälle aktenkundig geworden. Sie wurden konsequent arbeitsrechtlich verfolgt – mit dem Maximum an rechtlichen und disziplinarischen Möglichkeiten.“

Nach den Medienangaben soll sich im ersten aktuellen Fall ein Korrspondent im Jahr 2012 auf einer Dienstreise einer Praktikantin gegenüber nicht korrekt verhalten haben. Er soll sie auf sein Hotelzimmer gebeten haben und ihr dort Champagner angeboten haben und einen Pornofilm gezeigt haben. Im zweiten Fall soll der gleiche Mann sich einer Mitarbeiterin gegenüber als „Alpha Tier“ bezeichnet haben und ihr erklärt haben „er bekomme immer, was er wolle“:

Der Sender erklärte gegenüber dieser Internetzeitung, wie er mit einzelnen Fällen umgehe und im Unternehmen präventiv vor möglicher sexueller Belästigung schütze: „Auf Initiative des Intendanten wurde 2015 zusätzlich zu bestehenden Instrumenten mit dem Personalrat eine Dienstvereinbarung eingeführt. Ein Opfer kann sich an ein interdisziplinär besetztes Interventionsteam wenden, darunter auch ein Mitglied des Personalrats und die Gleichstellungsbeauftragte. Dieses Team hat das Mandat, Hinweise zu prüfen und arbeitsrechtliche Konsequenzen vorzuschlagen, die dann von der Personalabteilung umgesetzt werden.“

Autor: ag