Köln | Liveticker abgeschlossen | Wie die Stadt Köln gegen 16:57 mitgeteilt hatte, wurde am Donnerstag-Nachmittag, 30. Januar 2014, auf einem Grundstück an der Berrenrather Straße/Ecke Universitätsstraße in der Kölner Südstadt gegen 15:00 Uhr eine Fünf-Zentner-Bombe britischer Bauart mit einem Säurelangzeitzünder aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombe wurde am 31.1.2014 um 1:09 Uhr rund zehn Stunden nach dem Fund kontrolliert gesprengt. Es wurden rund 5.000 Menschen evakuiert, darunter auch 2.000 Bewohner des Unicenters. Lesen Sie hier den Liveticker nach und die Zusammenfassung und Bilanz zum Bombenfund.
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Fotostrecke: Die Evakuierungen, Schaulustige an der Universitätsstraße >

Die Bilanz und Einsatzzahlen

Um 1:09 war es dann so weit, die Bombe wurde gesprengt, aber keiner bekam es mit, zumindest im Bereich der Unimensa. Dort war das Öffnen einer Sektflasche für eine private Geburtstagsparty lauter, als die Bombensprengung. Überhaupt war dort vor allem unter den Studenten ausgelassene Partystimmung, allerdings nicht bei allen. Es gab auch Studierende, die am nächsten Tag Prüfungen hatten und daher eigentlich so schnell wie möglich nach Hause wollten.

Das die Bombe nicht zum ersten Termin um 23:30 Uhr gesprengt werden konnte, lag an Schaulustigen, die versuchten einen Blick auf die Sprengung zu erhalten und sich immer wieder im gesperrten Bereich aufhielten. In der Analyse sollten sich allerdings die Verantwortlichen auch fragen, ob in einem solchen Gebiet, dass so stark frequentiert und durch den Grüngürtel unübersichtlich ist, ihre Personalstärke ausreichend ist und man hier nicht mehr Polizeikräfte der Einsatzhundertschaft aus Brühl aktivieren sollte. Etwa an der Zülpicher Straße gingen immer wieder Menschen, auch Betrunkene in Richtung Universitätsstraße ohne dass man sie im Vorfeld über die Situation aufgeklärt und gestoppt hatte. Die Polizei hatte lediglich 30 zusätzliche unterstützende Beamte aus Bonn angefordert, wie die Leitstelle in Köln report-k.de gegenüber gegen 21:30 Uhr erklärte.

Zu den Zahlen und Fakten erläuterte die Stadt Köln: „Von der Evakuierung waren rund 5.000 Personen betroffen. Die Anlaufstelle in der Uni-Mensa suchten rund 800 Personen auf. Feuerwehr und Hilfsdienste haben 52 hilfsbedürftige Personen transportiert. An dem Einsatz waren rund 500 Kräfte von Stadt, Feuerwehr, Polizei und Hilfsdiensten beteiligt.

Der Liveticker zum Bombenfund und den Evakuierungen zum Nachlesen

Der rote Kreis zeigt den 300 Meter Radius der komplett evakuiert wird und der blaue Kreis den 500 Meter Radius in dem sich die Bevölkerung „luftschutzmässig“ verhalten soll. Die Karte stammt von der Stadt Köln.

Die Straßen im 500 Meter-Radius:
Zülpicher Straße zwischen Joseph-Stelzmann-Straße und Uni-Mensa
Kerpener Straße zwischen Robert-Koch-Straße und Uni Mensa
Meister-Ekkehart-Straße
Weyertal bis Geusenfriedhof
Universitätsstraße zwischen Albertus-Magnus–Platz und Rhöndorfer Straße
Wilhelm-Waldeyer-Straße
Greinstraße
Arnulfstraße
Lotharstraße
Remigiusstraße
Redwitzstraße
Palanter Straße ab Redwitzstraße bis Universitätsstraße
Stauderstraße
Luxemburger Wall
Hans-Carl-Nipperdey-Straße
Am Justizzentrum
Paul-Schallück-Straße
Rennebergstraße
Hommelsbergstraße
Düstemichstraße
Konradstraße
De-Noel-Platz
Otto-Fischer-Straße
Robert-Koch-Straße von Kerpener Straße bis Palanter Straße

1:09 Uhr > Die Bombe ist gesprengt. Die Sprengung war kaum zu hören. Ob es Schäden gab ist noch nicht bekannt.
00:51 Uhr > Es gibt eine erneute Freigabe für die Sprengung

00:35 Uhr > Die Sprengung ist noch nicht erfolgt.

00:05 Uhr  > Ein neuer Tag beginnt, die Bombe ist noch nicht gesprengt. Um Mitternacht öffnete auf der Terrasse der Unimensa jemand der Geburtstag hatte eine Sektflasche. Viele liefen aus dem Foyer heraus, dachten die Bombe ist gesprengt, aber es war nur eine Geburtstagsfeier.

23:52 Uhr > Durch Schaulustige, zunächst eine betrunkene Person, jetzt durch Gruppen, die sich gute Plätze zum Beobachten des Spektakels suchten, kommt es zu weiteren Verzögerungen.

23:44 Uhr > Die Sprengung scheint sich zu verzögern, immer noch befahren Polizeifahrzeuge mit Blaulicht die Universitätsstraße zwischen Zülpicher und Luxemburger Straße

23:38 Uhr > Die Stadt tickerte das die Sprengung um 23:30 Uhr erfolgen sollte, dies ist aber nicht der Fall, alle warten gespannt.

23:32 Uhr > Sprengung steht unmittelbar bevor

Die Evakuierung des gesperrten Bereichs rund um den Bombenfundort wurde vom Ordnungsamt mit einem zweiten Rundgang durch das Gebiet gegen 23.15 Uhr abgeschlossen. Auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat seine Vorbereitungen beendet. Dies bedeutet, dass die kontrollierte Sprengung der Fünf-Zentner-Bombe englischer Bauart in Kürze, voraussichtlich gegen 23.30 Uhr, erfolgen kann.

Das Loch, in dem die Bombe liegt, wurde mit Stroh, Sand und Kies gefüllt. Rundherum hat die Stadt Köln drei je 36 Kubikmeter große Stahlcontainer aufstellen lassen. Die Container sind mit Erde gefüllt und sollen eine zu erwartende Druckwelle mindern.

23:25 Uhr > Die Bombe soll um 23:30 Uhr gesprengt werden.

23:21 Uhr > Die Vorbereitungen zur Sprengung seien abgeschlossen meldet die Kölner Berufsfeuerwehr. Allerdings werden immer noch Fußgänger im Bereich angetroffen. Die endgültige Freigabe erteilt das Ordnungsamt, die Evakuierungen scheinen weitestgehend abgeschlossen.

23:04 Uhr > Evakuierungenn weit fortgeschritten

Es scheint als seien die Evakuierungen weit fortgeschritten, denn auch die letzten Schaulustigen wurden an der Universitätsstraße in Richtung Zülpicher Platz geschickt. Allerdings versuchen immer wieder Menschen nach Sülz über die Zülpicher Straße und Universitätsstraße zu gelangen. Es gibt noch keinen Sprengtermin von der Stadt Köln.

21:20 Uhr: Noch immer strömen Menschen in die Mensa

Nach wie vor kommen Menschen in die Unimensa. Zwei junge Frauen haben es sich im Foyer bequem gemacht und sich mit dem Schal der einen zugedeckt. Neben ihnen steht der Laptop des Feuerwehrpressesprechers, der schon sein Mobiltelefon sicherheitshalber am Strom angeschlossen hat.

Nach wie vor gibt es keinen Zeitplan für die Sprengung der Bombe.

20:45 Uhr: Die Situation an der Unimensa

Die Unimensa gleicht einem Bienenstock. Helfer der Malteser spannen Absperrbänder, ein erster Raum ist voll, Anweisungen und Informationen werden mittels Megaphon an die Betroffenen weitergegeben. Vor der Mensa stehen Fahrzeuge des Katastrophenschutzes, die Feuerwehr hat sich davor in Richtung Universitätsstraße aufgestellt. Der Mediensprecher des Ordnungsamtes Hütt erklärt ganz ruhig immer wieder die Lage, auch Menschen die besorgt sind, oder wissen wollen, wie der weitere Ablauf ist. Der Mann ist cool und bleibt cool. Und jeder hat individuelle Bedürfnisse, einer will wissen wo er ein Hotel findet für die Nacht, er möchte nicht in der Evakuierungsstelle bleiben, ein anderer fragt nach den technischen Details der Bombe.

Die Verkehrssituation im Gebiet ist verstopft

Rettungsfahrzeuge bleiben stecken und minutenlang trotz Blaulicht und Martinshorn ist kein Durchkommen. Dazu kommt, dass im Kwartier Lateng Business as usual ist und die ersten Nachtschwärmer eintreffen. Alle die, die nicht ins Kwartier Lateng müssen oder dort wohnen sollten den Bereich weiträumig umfahren und meiden, gleiches gilt für die Luxemburger oder Universitätsstraße, den Sülzgürtel und die Berrenrather Straße.

20:30 Uhr: Wann die Bombe gesprengt werden kann, ist unklar

Der Pressesprecher der Kölner Feuerwehr Jens Müller erläuterte, dass man mit sechs Löschzügen in den Bereitstellungsräumen vor Ort sei. Man kann also von einer Großlage für die Kölner Feuerwehr sprechen. Zudem ist man mit dem Rettungsdienst und Notärzten aktiv mit dem Ordnungsamt im Evakuierungsgebiet unterwegs. Trifft der Ordnungsdienst auf Personen die etwa bettlägerig sind, dann wird ein Notarzt hinzugezogen der entscheidet wie man am besten evakuiert. Die Kölner Feuerwehr hat ihre Wachen mit Kräften der freiwilligen Feuerwehr verstärkt, so dass der Schutz auch im gesamten Stadtgebiet gegeben ist.

Wann die Bombe gesprengt wird ist noch völlig unklar. Allerdings bleibt nicht lange Zeit, sondern die Sprengung muss zügig erfolgen. Ein Mediensprecher des Kölner Ordnungsamtes geht davon aus, dass man zwischen 1/3 und etwa der Hälfte der 5.000 Menschen bislang evakuiert habe. Bevor also die Sprengung erfolgen könne, müssen erst alle Menschen aus dem Gebiet herausgebracht werden. Menschen die in einem Umfeld von weiteren 200 Metern, die über den Evakuierungsradius hinausgehen wohnen, sollen sich luftschutzmässig verhalten. Das bedeutet Räume aufzusuchen, die von dem zu erwartenden Geschehen abgewandt sind und sich nicht an Fenster stellen. Durch die Druckwelle besteht auch in dem erweiterten Radius die Gefahr, dass Fenster zu Bruch gehen und man dann verletzt wird.

Die Bombe, die gegen 15 Uhr entdeckt wurde, ist sofort vom Kampfmittelräumdienst abgedeckt worden. Stroh, Kies und Sand soll verwendet worden sein. Wie weit diese Arbeiten zur Stunde erledigt sind ist unklar.

19:30 Uhr: Evakuierungen dauern an

Derzeit gibt es keine neuen Informationen wann die Bombe gesprengt werden soll. Derzeit laufen die Evakuierungen mit Hochdruck, die Menschen kommen zur Uni-Mensa.

18:30 Uhr: KVB: Linie 18 wird umgeleitet

Die KVB meldet für die Linie 18: „Polizeiliche Sperrung im Bereich Sülz – Die Bahnen fahren zurzeit nicht den üblichen Linienweg – Die Bahnen fahren ab der (H) Dom/HBF eine Umleitung über (H) Friesenplatz – (H) Gutenbergstr. und (H) Sülzgürtel und weiter den Linienweg“

18:15 Uhr: Räumung Berrenrather Straße/Luxemburger Straße

Die Stadt Köln teilt mit: „Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat den Umkreis, der wegen des Bombenfundes geräumt werden muss, festgelegt. Der zu evakuierende Bereich umfasst folgendes Gebiet: von Norden aus von der Zülpicher Straße über die Gebäude der Universität im Osten bis über die Luxemburger Straße hinaus sowie im weiteren Verlauf Rennebergstraße, Konradstraße, Ägidiusstraße bis zur Zülpicher Straße im Norden. Als Anlaufstelle für die Bürger werden Räume in der Uni-Mensa an der Zülpicher Straße zur Verfügung gestellt. Von der Evakuierung, einschließlich des Uni-Centers mit alleine rund 2.000 Bewohnern, sind insgesamt rund 5.000 Menschen betroffen.“

17:22 Uhr: Evakuierung beginnt

Wie die Stadt Köln mitteilt, liegt die Bombe in einem etwa vier Meter tiefen Loch im Erdreich. Sie ist mit einem Langzeitzünder ausgestattet. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat festgelegt, dass die Bombe (nicht nur der Zünder) noch am heutigen Abend kontrolliert gesprengt werden muss.

Es wird eine Evakuierung im Umkreis von mindestens 300 Metern, stellweise bis zu 500 Metern, erforderlich. Die Evakuierungsmaßnahmen werden sofort aufgenommen. Die Bewohner im Umkreis des Bombenfundortes werden gebeten, schon jetzt unaufgefordert ihre Wohnungen und Arbeitsstätten zu verlassen.

17:04: Bombe gefunden

Wie die Stadt Köln mitteilt, ist am heutigen Nachmittag, 30. Januar 2014, auf einem Grundstück an der Berrenrather Straße/Ecke Universitätsstraße in der Kölner Südstadt eine 5-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Kampfmittelbeseitigungsdienst, Polizei, Feuerwehr und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind vor Ort. Polizei und Ordnungsamt Köln haben bereits damit begonnen, mehrere Straßen abzusperren.

Dazu zählen der Bereich Universitätsstraße/Luxemburger Straße, Universitätsstraße/Berrenrather Straße, Berrenrather Straße/Arnulfstraße, Zülpicher Straße/Universitätsstraße sowie Universitätsstraße/Greinstraße.

Autor: dd