Köln | Köln bekommt eine Notunterkunft mit Zelten für Flüchtlinge. Die Bezirksregierung Köln hatte dafür den Parkplatz P2 am Fühlinger See vorgeschlagen, die Stadt Köln hatte Bedenken wegen der vielen Veranstaltungen am See. Soeben hat die Bezirksregierung bekannt gegeben diese Unterkunft auf dem Parkplatz neben der Bezirkssportanlage Chorweiler als Flüchtlingsunterkunft des Landes zu betreiben.

Diese Unterkunft soll vorerst mit Zelten aufgebaut werden. Auf der Freifläche zwischen dem Bezirkssportplatz und dem Aqualand sollen dann Container aufgestellt werden. Diese sollen nun in Auftrag gegeben werden. Der stellvertretende Regierungspräsident Wilhelm Steitz wird schriftlich zitiert: „Selbstverständlich prüfen wir für die im zweiten Schritt aufzubauenden Modulbauten auch alternative Standorte, die uns von der Stadt Köln benannt wurden und gegebenenfalls noch werden“.

Grüne Köln: Parkplatz am Fühlinger See als Notunterbringung ungeeignet

Der Vorstoß des Landes NRWs und der Bezirksregierung Köln, den Parkplatz am Fühlinger See kurzfristig für eine provisorische Unterbringung von 1.000 Flüchtlingen zu nutzen, stößt bei den Grünen im Rat der Stadt Köln auf großes Unverständnis. Eine menschenwürdige Unterbringung bleibt das oberste Ziel für die Kölner Flüchtlingspolitik der Grünen. Der Parkplatz entspricht dem nicht.
„Wir sehen die Notlage des Landes, angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen angemessene Unterbringungsmöglichkeiten bereitstellen zu müssen. Auch sehen wir uns in der Verantwortung als größte Kommune dem Land zu helfen. Trotz des Zeitdrucks lehnen wir eine Unterbringung in Zelten ab. Wir erwarten zudem, dass auch eine Notunterkunft über eine akzeptable ÖPNV-Anbindung und Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf verfügt.“ so Marion Heuser, sozialpolitische Sprecherin.

Zur Prüfung der Nutzung der landeseigenen Fläche vor dem Polizeipräsidium in Köln-Kalk als Standort für eine Regelunterkunft sagt Kirsten Jahn, Fraktionsvorsitzende der Grünen: „Wir verschließen uns keiner Erstaufnahmeeinrichtung in Köln. Es muss aber ein geeigneter Standort gefunden werden und die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Schon heute leistet der Stadtbezirk Kalk Enormes Menschen zu integrieren und willkommen zu heißen. Wenn man dies überstrapaziert, überfordert man Kalk. Deshalb begrüßen wir, dass nun andere Standorte im Stadtgebiet geprüft werden.“

Autor: ag
Foto: Zwischen Bezirkssportanlage und Aqualand sollen die Flüchtlinge untergebracht werden. Karte: www.mapz.com