Köln | aktualisiert | Bei Bauarbeiten ist am heutigen Freitagnachmittag, 12. Mai, auf dem Grundstück an der Höfestraße 22 in Köln-Kalk ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Es handelt sich um eine Fünf-Zentner-Bombe englischer Bauart. Der Ordnungsdienst der Stadt Köln sei bereits vor Ort und sichere die Fundstelle. Der Evakuierungsradius wurde mit 300 Metern rund um den Fundort festgelegt. Rund 8.000 Anwohner sind von der Evakuierung betroffen. Eine Anlaufstelle sei bereits eingerichtet worden. Gegen Mitternacht wurde die Bombe entschärft, meldet die Stadt Köln.

Bombenentschärfung in Kalk kann beginnen – Polizei holt Frau aus Wohnung

00:09 Uhr > In diesen Minuten (00.01 Uhr) hat das Ordnungsamt dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe für den Beginn der Entschärfung der Fliegerbombe in Köln-Kalk erteilt.

Zuvor wurde auch der zweite Rundgang des Ordnungsamtes durch das zu evakuieren-de Gebiet rund um die Höfestraße beendet. In den Wohnungen und auf den gesperrten Straßen halten sich nun keine Personen mehr auf. Die Wohnung in der Peter-Stühlen-Straße wurde von der Polizei geöffnet. Dort befanden sich keine Kinder. Angetroffen wurde eine Frau, die sich zunächst weiter weigerte, die Wohnung zu verlassen. Sie konnte letztlich aber doch überzeugt werden, den Gefahrenbereich zu verlassen. In der Kalk-Mülheimer-Straße musste ein weiterer Evakuierungsverweigerer mit Unterstützung der Polizei zum Verlassen seiner Wohnung bewegt werden.

Mittlerweile sind 102 Krankentransporte durchgeführt worden. Im Aufenthaltsraum im Gymnasium Kantstraße halten sich rund 330 Personen auf. Weitere 40 Personen sitzen im Foyer des Evangelischen Krankenhauses. Auch die Sperrung des Luftraums über dem Bombenfundort gehört mittlerweile zur Routine und wird durch die Flugsicherung überwacht. Die Polizei hat den Evakuierungsbereich für den Verkehr gesperrt.

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Bombenfund in Köln-Kalk: Zweiter Klingelrundgang startet – Knall bei Entschärfung mit Raketenklemme zu erwarten

23:13 Uhr > Das Ordnungsamt hat den ersten Rundgang durch das zu evakuierende Gebiet rund um die Höfestraße in Köln-Kalk beendet. Gegen 22.50 Uhr haben die Einsatzkräfte den zweiten „Klingelrundgang“ begonnen. Das heißt, alle Wohnhäuser und Lokale werden erneut aufgesucht, um festzustellen, ob sich tatsächlich niemand mehr dort aufhält. Dies geht erfahrungsgemäß wesentlich schneller als beim ersten Rundgang durch das Gebiet. Die Absperrungen der kleineren Wohnstraßen sind bereits komplett eingerichtet.

Der Ordnungs- und Verkehrsdienst, Polizei und Feuerwehr sind mit mehr als 100 Kräften im Einsatz. Im Aufenthaltsraum im Gymnasium Kantstraße halten sich rund 180 Anwohnerinnen und Anwohner auf. Dort werden auch weitere 80 Personen aus dem Altenheim in der Vereinsstraße versorgt. Die Betreuung erfolgt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanniter Unfallhilfe, die auch für warme Verpflegung und Getränke sorgen. Auch im Krankenhaus Kalk wurden Aufenthaltsplätze bereitgestellt. Der Ordnungsdienst ist dort ebenfalls im Einsatz.

Insgesamt mussten mehr als 85 kranke oder gehbehinderte Menschen in sichere Unterkünfte gebracht werden: 40 aus dem Altenheim und weitere 47 aus ihren Wohnungen im übrigen Evakuierungsgebiet. Diese Transporte werden von der Feuerwehr und dem Ordnungsdienst organisiert und von den Hilfsdiensten durchgeführt.

In der Peter-Stühlen-Straße musste die Feuerwehr mit einer Drehleiter anrücken. Dort waren Kinder in einer Dachgeschosswohnung gesehen worden. Sie öffneten die Wohnungstüre nicht und reagierten nicht auf Klingelzeichen, Rufen und Lichtsignale. Wann mit der ferngesteuerten Entschärfung der Fünf-Zentner Bombe begonnen werden kann, ist noch unklar. Die Bombe soll mit einer so genannten Raketenklemme unschädlich gemacht werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst befestigt die Raketenklemme an dem Zünder mit einer Zwinge. An dieser Zwinge befinden sich zwei Rohre, welche jeweils eine Kartusche beherbergen. Die Kartuschen werden aus der Ferne gezündet und versetzen die Raketenklemme samt dem Zünder in eine sehr schnelle Drehung. Der Zünder wird dadurch schlagartig herausgedreht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst weist schon jetzt darauf hin, dass es bei der Entschärfung der Fliegerbombe zu einem deutlich hörbaren Knallgeräusch kommen wird. Dieses Geräusch entsteht beim Start der Raketenklemme.

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Die Entschärfung verzögert sich

22.00 Uhr > Die Entschärfung der englischen Fünf-Zentner-Bombe an der Höfestraße in Köln-Kalk verzögert sich noch. In der Peter-Stühlen-Straße muss die Feuerwehr mit einer Drehleiter anrücken. Dort sind Kinder in einer Dachgeschosswohnung gesehen worden. Sie öffnen die Wohnungstüre nicht und reagieren nicht auf Klingelzeichen, Rufen und Lichtsignale. Außerdem wurden in etlichen Wohnhäusern kranke oder gehbehindert Menschen angetroffen, die von den Hilfsdienste in sichere Unterkünfte gebracht werden müssen.

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Bombenfund in Köln-Kalk: Evakuierung läuft

19:48 Uhr > Ordnungs- und Verkehrsdienst, Polizei und Feuerwehr mit über 100 Kräften im Einsatz
Nach dem Bombenfund an der Höfestraße in Köln-Kalk geht die Evakuierung des Sicherheitsbereichs von 300 Metern rund um den Fundort weiter voran. Der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln ist mit 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz, um die Anwohner auf die anstehende Bombenentschärfung aufmerksam zu machen. Die Polizei hat 20 Kräfte im Einsatz, die Feuerwehr weitere vier. Bei der Evakuierung arbeiten sich die Klingeltrupps vom Fundort an der Höfestraße weiter nach außen vor.

Wann die ferngesteuerte Entschärfung der Fünf-Zentner-Bombe mit Langzeitzünder beginnen kann, steht noch nicht fest.
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Bombenfund in Köln-Kalk

18:11 Uhr > Die Fünf-Zentner-Bombe englischer Bauart verfüge über einen intakten Langzeit zünder und soll nach Angaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf noch am heutigen Tag ferngesteuert entschärft werden. Für sie wurde eine Anlaufstelle im Gymnasium Kantstraße eingerichtet. Das Evangelische Krankenhaus Kalk ist nicht betroffen.

Autor: ib | ag
Foto: Diese Karte stellte die Stadt Köln zur Verfügung. Sie zeigt den Evakuierungsradius. (Karte: Stadt Köln)