Em kölsche Boor war früher der Elephant
So führt die erste Strecke vom Eigelsteintor  bis zum Kunibertsviertel: Dabei verraten die beiden Autoren etwa, dass die Wirtschaft „Em kölsche Boor“ mit Mathias Lölgen ihren ersten Brauer bereits 1797 hatte. Damals hieß sie allerdings noch „Zum Elephant.“ Zwischen 1879 bis 1903 hieß die Kneipe „Stavenbräu“. Weil in der Straße „Im Stavenhof“ früher der Prostitution nachgegangen wurde, litt die Wirtschaft damals unter einem schlechten Image.  Mit Peter Baum Junior erhielt die Kneipe 1912  schließlich ihren jetzigen Namen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kneipe zwar  stark beschädigt, konnte jedoch wieder renoviert und ausgebaut werden. Mittlerweile wird es im Veedel gut aufgenommen, nachdem es in den 70ern und 80ern fast in Vergessenheit geraten war.

Prüfungen in der Schreckenskammer
Die zweite Route führt vom Eigelstein bis zum Ursulaviertel. Dort steht die „Schreckenskammer“ in der Ursulagartenstraße. Das Brauhaus wurde bereits 1455 erstmals urkundlich erwähnt. Der Überlieferung nach erhielt die Schreckenskammer ihren Namen daher, dass gegenüber ihrem früheren Standort in der Johannisstraße eine Lehranstalt der Fränkisch-Märkischen Eisenbahn  angesiedelt war. Wegen Platzmangels mussten jedoch Prüfungen von dort ins Brauhaus verlegt werden. Einmal fragte ein Prüfer nach dem Weg mit den Worten: „Na, wo ist denn nun die Schreckenskammer?“ Eine weitere Erklärung für den besonderen Namen ist, dass verurteilte Verbrecher im Brauhaus ihre Henkersmahlzeit bekamen. Die Strecke im Kapitel  rund um den Dom wird vor allem durch die Brauhäuser Früh und das neue Gaffel-Haus geprägt.

Karte enthält Routen
Darüber hinaus zählt das Buch auch die Geschichte des kölschen Brauwesens allgemein auf und liefert hintergründige Information wie zur Kreuzblume vorm Dom oder zur Weckschnapp, dem Kunibertstürmchen. Auf einer kleinen Straßenkarte sind die drei verschiedenen Routen eingezeichnet.

Infobox:

Mathar, Franz  /  Mathar, Albertus
"Kölner Brauhauswanderwege"
Nördliche Altstadt
64 Seiten, mit 13 Schwarz-weiß und 54 farbigen Abbildungen
1 Karte, 14,8 x 21 cm, kartoniert
6 Euro 
J.B. Bachem Verlag

Nadin Hüdaverdi für rerport-k.de/ Kölns Internetzeitung