Köln | aktualisiert | Feramuz Sancar, Leiter der Bühne der Kulturen schreibt in einer Mitteilung vom 24. Juli, dass das Theater zum 1. August die Türen schließt und damit auch der letzte Vorhang fällt. Es ist eine Entscheidung, die das Theater trifft. Brigitta von Bülow, kulturpolitische Sprecherin, schreibt: „Dass alle Versuche, die Bühne der Kulturen zu retten, gescheitert sind, bedauere ich zutiefst. Damit geht Köln eine wichtige Institution verloren, die der Kölner Vielfalt einen Ort und eine Stimme verliehen hat.“ Der Keks e.V. hat sich laut Aussage des städtischen Presseamtes einem Gespräch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker verweigert, die vermitteln wollte. 

Die Theaterleitung der Bühne der Kulturen Feramuz Sancar schreibt: „Wir haben gegenüber dem Vermieter unserer Räumlichkeiten und zahlreichen Vermittlern und Schlichtern gegenüber weitreichende Zugeständnisse gemacht und teils unannehmbare Bedingungen akzeptiert. Dabei haben wir uns vielleicht zu lange in Geduld geübt und uns vertrauensvoll der Unterstützung der Stadt und seiner politisch Verantwortlichen versichert. Seit Monaten warten wir auf eine Entscheidung, an der wir schon nicht mehr beteiligt werden. Es zeichnet sich ab, dass alle Versuche, selbst die Intervention der Oberbürgermeisterin, scheitern werden. Deshalb ziehen wir jetzt die Konsequenzen. Wenn bis zum 31. Juli 2017 keine fundierte Grundlage geschaffen wird, wenn keine vertraglich abgesicherte Zusage zustande kommt, die den Erhalt der Bühne der Kulturen für Jahre gewährleistet, werden wir das Theater schließen und die Räumlichkeiten verlassen. Am Ende bleibt eine leere Halle, ein hohes Maß an Unverständnis und eine große Enttäuschung zurück.“

„Schlussstrich ziehen“

Es sei an der Zeit das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, so die Theaterleute, und einen Schlussstrich zu ziehen. Man sei es leid immer wieder Gesprächsangebote zu machen die nicht angenommen würden. Der Streit eskalierte zunehmend zwischen den Theaterleuten und dem Vermieter Keks e.V. in den letzten Monaten. Der erklärte schon Ende Mai das Theater räumen zu lassen. [report-K berichtete >] Kulturpolitiker vieler Fraktionen und zuletzt Oberbürgermeisterin Henriette Reker versuchten zu vermitteln. Brigitta von Bülow: „Ich bin ärgerlich über die mangelnde Gesprächsbereitschaft des Keks e.V., der hier seiner gesellschaftlichen Verantwortung  überhaupt nicht gerecht  wird.“

Kein Gespräch mit der Oberbürgermeisterin

Das Presseamt der Stadt Köln teilte auf Nachfrage von Erich Huppertz von report-K.de mit, dass der Keks e.V. sich dem Gesprächsangebot von Oberbürgermeisterin Henriette Reker verweigert habe. Es habe kein Gespräch zwischen dem Keks e.V. und Oberbürgermeisterin Henriette Reker stattgefunden. Das Kulturamt der Stadt Köln werde die Bühne der Kulturen allerdings dabei unterstützen einen neuen Standort zu finden.

Autor: ag